Übersteigt die Laufzeit zwölf Monate – die meisten Banken rechnen einmal pro Jahr ab – werden die ausgeschütteten Zinsen weiter verzinst. Hier spricht man von einem sogenannten Zinseszinseffekt. So können Sparer einen lukrativeren Ertrag erzielen, was diese Form der Geldanlage besonders attraktiv macht. Festgeld ist nicht mit Tagesgeld zu verwechseln. Hier gibt es signifikante Unterschiede in der Anlageform an sich, der Verzinsung, der Sicherheit, usw.

Was zeichnet Festgeld aus?

Der zu erzielende Zinssatz variiert je nach gewählter Laufzeit. Drei, sechs oder zwölf Monate gelten als kurze Laufzeit und Festgeldanlagen mit dieser Dauer werden weniger gut verzinst, als Anlagen mit höherer Laufzeit, wie zum Beispiel 24 oder 36 Monate. Auch wenn eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren möglich ist, ist eine solch lange Laufzeit nicht ratsam, da das Geld für diese Laufzeit auch gebunden ist.

Ein weiterer Faktor, der berücksichtigt werden muss, ist die Einlagensicherung. Auch diese sollte gemeinsam mit der Anlagendauer berücksichtigt werden. Steigen die Zinssätze der Anbieter über die Jahre hinweg, bekommt man dennoch nur den vorher vereinbarten Zinssatz, was schnell zu einem Nachteil im Hinblick auf den möglichen Gewinn werden kann. Es empfiehlt sich, mehrere Festgeldanlagen zu tätigen, die sich über verschiedene Laufzeiten erstrecken, sodass man verschieden hohe Zinsangebote der Anbieter nutzen kann und sicherer spart.

Unterschiede zu anderen Geldanlageformen

Ein Vergleich der Anbieter hinsichtlich der Zinsen zahlt sich auf alle Fälle aus. Einige österreichische Hausbanken bieten gar keine Möglichkeit, mit Festgeld zu sparen. Hierfür muss man auf Direktbanken umsteigen – das können österreichische oder ausländische Banken mit einer Niederlassung in Österreich sein. Die unterschiedlichen Anbieter machen bei Festgeld unterschiedliche Angebote bezogen auf den Zinssatz. Wenn man die Angebote vergleicht, stellt sich schnell heraus, welche Bank bei welcher Laufzeit welche Konditionen bietet. Hat man einen Anbieter gefunden, der einen guten Zinssatz bietet, kann man auch andere Konditionen, die geboten werden (z.B. Gebühren, Internetbanking, etc.) berücksichtigen und vergleichen.

Ein weiterer wichtiger Hinweis ist, dass man beim Sparen mit einer Geldanlage nicht das gesamte Geld einer Bank anvertrauen sollte. Auf dem Girokonto und Sparbuch sollte, wenn möglich, nur das Nötigste an Geld vorhanden, da dies im Vergleich sehr wenige Zinsen bringt. Um finanzielle Notfälle abdecken zu können, sollte man zwei bis drei Nettogehälter auf einem Tagesgeldkonto verwahren. Dabei handelt es sich um eine Anlageform, bei der man jederzeit auf sein Konto zugreifen kann.

Die Zinsen sind geringer als beim Festgeld, sind jedoch immer noch höher als beim herkömmlichen Sparbuch. Den Rest an Geld, der nicht benötigt wird, kann auf verschiedenen Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten angelegt werden. So kann man optimal sparen und legt sein Geld nicht nur bei einer Bank an. Man nimmt hier eine sogenannte Risikostreuung vor, was natürlich im Sinne des Anlegers ist.

Vorteile des Festgeldkontos

Die Vorteile von Festgeld sind ganz klar ersichtlich: Einerseits hat man dank gesetzlicher Einlagensicherheit wenig Risiko und dennoch die Möglichkeit, gute Zinsen zu bekommen. Das Kapital ist durch die Sicherung bis zu einer Höhe von 100.000 Euro bei einer Bank geschützt. Sollte die Bank nicht mehr zahlungsfähig sein, so wird die Einlage aus einem Einlagesicherungsfonds bezahlt, den jedes EU-Land hat. Die Richtlinien besagen, dass den Sparern binnen 20 Tagen der Zugriff auf deren Guthaben gewährt werden muss bzw. soll. Überdies bieten manche Banken noch zusätzliche Sicherheiten. Grundsätzlich sollte Sicherheit bei jedem Angebot einer Bank, egal welche Laufzeit, Höhe oder Zinssatz die Anlage haben soll, eine große und vor allem entscheidende Rolle spielen.

Ein weiterer Vorteil ist vor allem die höhere Zinsausschüttung. Höhere Zinsen kann man vor allem bei sogenannten Direktbanken erzielen. Darunter versteht man Banken, die die Kontoführung des Festgeldkontos online verwalten, man kann als Kunde von zuhause aus direkt über den Computer sein Konto eröffnen, auf sein Konto zugreifen und dieses verwalten. Hausbanken bieten in der Regel einen nicht so hohen Zinssatz.

Für wen eignet sich ein Festgeldkonto?

Vor allem eignet sich ein Festgeldkonto für all jene, die von einer festgelegten Rendite auf Grund eines vorab festgelegten Zinssatzes profitieren wollen und das sicher und praktisch ohne Risiko wegen der Einlagensicherung. Das Geld sollte über einen bestimmten Zeitraum nicht benötigt werden, da man diesen Vertrag nicht vorzeitig kündigen kann. Für Menschen, die ein genaues Ziel verfolgen – beispielsweise einen Immobilien- oder Autokauf – eignet sich eine Festgeldanlage besonders gut.

Auch Menschen, die wenig Zeit mit der Verwaltung des eignen Geldes verbringen wollen, werden Freude an der Benutzerfreundlichkeit einer Festgeldanlage haben. In jedem Falle sollten die Höhe und die Laufzeit der Geldanlage durch Festgeld gut durchdacht sein und auch gut auf unterschiedliche Konten verstreut werden, um Risiken zu minimieren.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 05.06.2023, 10:33 Uhr