Häufig wird eine geordnete Unternehmensnachfolge im oftmals hektischen Tagesgeschäft vernachlässigt. Eigentlich können die Menschen gar nicht genug vorsorgen, sie schließen Versicherungen jeglicher Art ab, aber die Nachfolge im Unternehmen wird oft vernachlässigt.

Wie die Unternehmensnachfolge geregelt werden kann

Eigentlich muss sich so gut wie jeder Unternehmer beziehungsweise jede Firma irgendwann die Frage stellen, wer die Nachfolge des Unternehmens antreten wird. In der besonderen Konstellation von Familienbetrieben kommt noch eine spezielle Situation hinzu. Diese ergibt sich aus dem Pflichtanteilsgesetzt innerhalb des Erbrechts. Hier stellt sich natürlich die Frage, welche Ansprüche in diesem Zusammenhang an das Unternehmen gestellt werden sollten.

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Auch kann es selbstverständlich vorkommen, dass Ehegatten und Ehegattinnen beziehungsweise die jeweiligen Kinder den Anteil an dem Unternehmen überhaupt nicht übernehmen möchten. Streit in der Familie über dieses Thema sollte in jedem Fall versucht werden, zu vermeiden. Denn dies kann dazu führen, dass das Unternehmen wegen Generationsstreitigkeiten komplett zerschlagen wird. Genau deshalb ist das rechtzeitige Beschäftigen mit dem Thema der Unternehmensnachfolge so wichtig. Ein Unternehmer sollte immer im Kopf haben, was sowohl kurzfristig, mittelfristig, sowie langfristig mit seiner Firma geschehen soll.

Beispiel

Machen wir zur Veranschaulichung einmal ein Beispiel: Angenommen ein Gesellschafter, Mitte 30, hat zwei minderjährige Kinder und ist verheiratet. Wegen seines jungen Alters macht er sich keine Gedanken um eine mögliche Unternehmensnachfolge. Doch hier kann der schlechteste anzunehmende Fall eintreten, wie beispielsweise ein schrecklicher Unfall, der den Tod des Gesellschafters zur Folge hat. Dies hätte als Ergebnis, dass die aktuell noch minderjährigen Kinder die nach Gesetz rechtmäßigen Erben sind. Dieses Problem hätte dadurch vermieden werden können, dass der Gesellschafter in seinem Testament seine Ehegattin als Erben eingesetzt hätte. Oft ist schon das Aufsetzen eines einfachen Testaments genug, damit den Kindern, die oft noch minderjährig sind, solche Probleme erspart werden.

Denn für die Führung einer Firma sind minderjährige Kinder sehr kompliziert, besonders deshalb, da ein zuständiges Gericht die verschiedensten Maßnahmen für die Kinder durchführen muss. Es ist in einer Weise die Pflicht eines Unternehmers, zur rechten Zeit den richtigen Rahmen zu etablieren, damit die unternehmerische Handlungsfähigkeit ohne Einschränkungen, wie beispielsweise das involvieren von Minderjährigen, zu jeder Zeit bestehen bleibt.

Beratung und Hilfe durch Rechtsbeistand

Es ist ratsam und sinnvoll bei der Gestaltung der Firmennachfolge die Beratung eines Notars oder eines Rechtsanwalts in Anspruch zu nehmen. Denn damit verbunden sind immer komplexe Sachverhalte aus dem Erb- und Pflichtteilsrecht, sowie dem Gesellschaftsrecht.

Wie es sich bei der Ausführung von einer freiberuflichen Tätigkeit verhält, kann auf der Webseite der zuständigen Kammer und des zuständigen Berufsverbandes nachgelesen werden. Informationen zur Ausübung von freiberuflichen Tätigkeiten finden sich auf den Seiten der jeweiligen Kammer bzw. des jeweiligen Berufsverbandes.

Unternehmensnachfolge als Chance für Einsteiger

Doch auch diejenigen, die beruflich erst noch durchstarten möchten, sollten sich mit dem Thema der Unternehmensnachfolge einmal intensiver beschäftigen. Denn, wie auch bei neuen Gründungen von Unternehmen gibt es bei der Übernahme beziehungsweise der Nachfolge eines Unternehmens spezielle Nach- und auch Vorteile. Die österreichische Wirtschaftskammer bietet zu diesem Thema im Rahmen ihres Gründerservice eine Beratung an.

In Österreich steht ein noch nie dagelegener Wechsel der Generationen, bedingt durch den demographischen Wandel an. Langsam geht die Generation der Nachkriegsunternehmer in den wohlverdienten Ruhestand. Dies hat die Folge, dass sehr viele Unternehmen in den nächsten Jahren Nachfolger suchen. Für Jungunternehmer ist dies eine große und vielversprechende Chance.

Vorteile der Nachfolgeregelung

Die Übernahme eines bestehenden Geschäfts ist mit vielen Vorteilen verknüpft. Ein schon auf dem Markt etabliertes und lange bestehendes Unternehmen bedeutet, auf ein bereits erfolgreiches Pferd zu setzen. Normalerweise verfügt ein solches Unternehmen nämlich bereits über einen treuen Kundenstamm. Durch dieses Fakt werden viele Risiken minimiert, die bei einer Gründung eines neuen Unternehmens immer gegeben sind. So wird mit einem viel kalkulierbarerem Risiko in die neue berufliche Zukunft gestartet.

Die Vorteile einer Unternehmensnachfolge liegen vor allem darin, dass Risiken leichter zu kalkulieren sind und die Schwierigkeiten beim Anlaufen kaum vorhanden sind. Außerdem entfällt die Etablierung eines neuen Kundenstammes, da das Unternehmen bereits über eine Vielzahl von treuen Kunden verfügt. Da der Mindestumsatz in der Regel bereits garantiert erwirtschaftet wird, werden auch finanzielle Schwierigkeiten ausgeschlossen. Die Umsätze sind schneller lukrativ und die Mitarbeiter sind bereits ein eingespieltes Team, können ihre Aufgaben zufriedenstellend bewältigen und sind geübt mit dem Umgang mit der Kundschaft. Außerdem ist die Einrichtung des Unternehmens bereits vorhanden und es ist oft möglich, noch auf den Erfahrungsschatz des Vorgängers zurückzugreifen. Darüber hinaus ist keine große Zeitverzögerung zu erwarten, um den Betrieb aufzunehmen und die Entwicklung des Geschäfts lässt sich besser einschätzen, als bei der Gründung eines komplett neuen Unternehmens, da bereits Statistiken vorhanden sind.

Nachteile und Risiken

Natürlich gibt es bei der Sache nicht nur Vorteile. Als Nachteil könnten beispielsweise plötzlich Verluste auftreten, die bis dato nicht in den Bilanzen aufgetaucht sind. Auch könnte der Fall eintreten, dass die Einrichtung bereits veraltet ist und somit doch ausgetauscht werden muss. Der vorher angesetzte Wert des Unternehmens kann in der Realität weit unter dem Preis liegen, der für die Übernahme gezahlt wurde.

Allerdings bietet sich in Österreich die Möglichkeit, dass auch die Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens finanziell gefördert wird. Die Wirtschaftskammer hat für die potenziellen Nachfolger lukrative Bonuszahlungen in petto. Menschen, die zwischen einem und sechs Jahren auf eine zukünftige Übernahme eines Betriebes sparen bekommen zudem weitere finanzielle Unterstützung durch die Kammer.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 18.09.2023, 16:38 Uhr