Am Donnerstag erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erneut um 0,25 Prozent. Damit setz die EZB die bereits achte Erhöhung seit Juli 2022 um und beendete die jahrelange Nullzinsphase in der Eurozone. Der Leitzins liegt damit nun bei 4 Prozent. Alle Einlagen bei der Notenbank werden nun mit 3,5 Prozent verzinst.
Der von der EZB ausgegebene Zielwert der Inflation innerhalb der Eurozone von 2 Prozent ist noch in weiter Ferne. Obwohl die Teuerung im Mai von zuvor 7 auf 6,1 Prozent gesunken ist, sei diese laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde immer noch viel zu hoch. Die Zinserhöhungen sollen weiterhin für eine sinkende Inflation sorgen.
Obwohl die Zinsen in den vergangenen Monaten sehr unterschiedlich an heimische Bankkunden weitergegeben wurden, steigen nun auch die Sparzinsen vieler Institute an. Zuvor herrschte ein großes Ungleichgewicht zwischen steigenden Kreditzinsen und weiterhin niedrigen Sparzinsen.
Sparbuch wird wieder attraktiv
Immer mehr Banken beiten für Neukunden bereits mehr als 3 Prozent Zinsen auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten an. Damit wird auch das Sparbuch nach einer jahrelangen Durststrecke wieder attraktiver - wenn auch die Sparzinsen weiterhin deutlich unter der aktuellen Inflationshöhe liegen.
Mit 3,70 Prozent Sparzinsen lockt etwa die seit kurzem auch in Österreich tätige Bigbank. Eine Laufzeit von mehr als einem Jahr ist notwendig. Bei 12 Monaten Laufzeit sind es immerhin noch 3,50 Prozent.
Bis zu 3,00 Prozent Zinsen p.a. - bei 3 Jahre Laufzeiten ab 10.000 Euro. Flexibles Tagesgeldkonto ebenfalls erhältlich.
Auch die spanische Santander Consumer Bank bietet Neukunden mit 3,20 Prozent aufs Festgeld und 2,50 Prozent aufs jederzeit verfügbare Tagesgeld eine attraktive Verzinsung an. Hier findet man die aktuell besten Tagesgeldkonten und Festgeldkonten in Österreich. Auch die Kommunal Kredit Invest steigt mit 3,20 Prozent für das Festgeld-Konto wieder ins Rennen um die heimischen Sparer ein.
Kreditzinsen steigen weiterhin rasant
Laut Durchblicker-Umfrage setzen bei Immobilienkrediten in Österreich rund die Hälfte der KreditnehmerInnen auf eine variable Verzinsung. Diese Personen leiden derzeit massiv unter den steigenden Kosten. Mehr als die Hälfte dieser KreditnehmerInnen befürchten, weiter steigende Zinsen nicht mehr zahlen zu können.
Viele Experten stimmen überein, das das noch nicht die letzte Zinserhöhung der EZB gewesen sein wird. Bereits im Juli könnten bereits eine neuerliche Anhebung des Leitzins und damit steigende Kreditzinsen bei heimischen Banken folgen.
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