Weniger Lohnsteuer zahlen: Das kann man 2024 noch absetzen

Auch in diesem Jahr können SteuerzahlerInnen und alle Personen mit geringem Einkommen, die wenig bis keine Lohnsteuer abführen müssen, ihre Steuerlast reduzieren. Gründe dafür sind etwa die erhöhten Absetzbeträge. Eine Übersicht findet man hier auf Finanz.at.

27.09.2024, 07:00 Uhr von
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Bildquelle: Canva / Euro

Millionen von Menschen in Österreich haben ihren Steuerausgleich für das Vorjahr bereits durchgeführt und viel Geld vom Finanzamt zurückbekommen. Im Durchschnitt holt man sich heuer mit dem Lohnsteuerausgleich mehr als 1.000 Euro an zu viel bezahlter Lohnsteuer retour.

Auch für das heurige Jahr gibt es wieder diverse Steuerreduktionen und Absetzbarkeiten, die die Höhe der Lohnsteuer deutlich reduzieren können. Eine Übersicht, was man heuer noch steuerlich absetzen kann, findet man hier auf Finanz.at:

Absetzbeträge

Die Absetzbeträge, wie etwa der erhöhte Verkehrsabsetzbetrag, der Alleinerzieher- oder Alleinverdienerabsetzbetrag, der Unterhaltsabetzbetrag und Co. werden für das Jahr 2024 neuerlich valorisiert. Nachdem sie im Vorjahr bereits um 5,2 Prozent erhöht wurden, steigen sie heuer aufgrund der hohen Inflation im Vorjahr um 9,9 Prozent an.

Absetzbetrag 2024 2025
Alleinverdienerabsetzbetrag 572 Euro
2. Kind: + 202 Euro
3. Kind & weitere: + 255 Euro
601 Euro
2. Kind: + 212 Euro
3. Kind & weitere: + 267 Euro
Alleinerzieherabsetzbetrag 572 Euro
2. Kind: + 202 Euro
3. Kind & weitere: + 255 Euro
601 Euro
2. Kind: + 212 Euro
3. Kind & weitere: + 267 Euro
Kinderabsetzbetrag 67,80 Euro 70,90 Euro
Mehrkindzuschlag 23,30 Euro 24,40 Euro
Pensionistenabsetzbetrag 954 Euro
Erhöhter Betrag: 1.405 Euro
1.002 Euro
Erhöhter Betrag: 1.475 Euro
Verkehrsabsetzbetrag 463 Euro
Erhöhter Betrag: 798 Euro
Zuschlag: 752 Euro
487 Euro
Erhöhter Betrag: 838 Euro
Zuschlag: 790 Euro
Unterhaltsabsetzbetrag 35 bis 69 Euro 37 bis 73 Euro

Ab Januar 2025 werden die Grenzwerte der Lohnsteuertaballe erneut angehoben, um die kalte Progression - jedenfalls teilweise - abzuschaffen. Finanz.at hat berichtet. Die neuen Werte, eine Berechnung des Gehalts ab 2025 und die neue Lohnsteuertabelle findet man hier auf Finanz.at.

Der neue Brutto-Netto-Rechner von Finanz.at zeigt, wie hoch das Netto- Gehalt ab kommendem Jahr voraussichtlich ansteigen wird. Optional kann auch eine Gehaltserhöhung ab 2025 im Rechner einkalkuliert werden. Der Rechner berücksichtigt für ein realistisches Ergebnis zudem auch die prognostizierte Aufwertungszahl des Sozialversicherungsbeitrages.

Das höchste Netto-Plus liegt bei rund 430 Euro jährlich, so die Berechnung von Finanz.at inklusive Prognose der Aufwertungszahl.

Pendlerpauschale

Die Pendlerpauschale wird im heurigen Jahr wieder nach der ursprünglichen Regelung und Höhe gewährt. Zuvor wurde sie von Mai 2022 bis Juni 2023 als Maßnahme gegen die Teuerung deutlich erhöht. Sie kann ebenfalls bereits unterjährig bei der monatichen Lohnabrechnung oder im Folgejahr rückwirkend geltend gemacht werden.

In den beiden letzten Jahren wurden die Beträge als Entlastung gegen die Teuerung teilweise deutlich erhöht. Diese Erhöhung entfällt 2024, weshalb ArbeitnehmerInnen je nach Voraussetzungen wieder zwischen 372 und maximal 3.672 Euro pro Jahr zustehen - exklusive Pendlereuro.

Familienbonus Plus

Der Familienbonus Plus wird für das heurige Jahr 2024 erhöht - und zwar für Kinder über 18 Jahren. Für sie beträgt der Bonus 700 Euro pro Jahr und Kind bzw. 58,34 Euro bei monatlicher Anwendung im Rahmen der Lohnabrechnung. Für Kinder unter 18 Jahren liegt er auch heuer wieder bei 2.000 Euro jährlich bzw. 166,68 Euro monatlich. Er kann also auch für 2024 entweder direkt monatlich geltend gemacht werden und somit steuermindernd wirken oder erst bei der Arbeitnehmerveranlagung ab 2025 rückwirkend.

Auch bei geringem oder gar keinem Lohnsteueraufkommen kann man von höheren Beträgen profitieren. Der Kindermehrbetrag wird für 2024 ebenfalls von bisher 550 auf 700 Euro pro Jahr und Kind angehoben. Dieser Betrag wird als Negativsteuer bei der Veranlagung im Folgejahr geltend gemacht.

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Werbungskosten

Um für das Jahr 2024 die Werbungskosten in voller Höhe absetzen zu können und nichts zu vergessen, sollten alle relevanten Belege - etwa für Arbeitsmittel, Arbeitskleidung, Fort- und Weiterbildungen und Co. - unbedingt aufgewahrt werden. So können sie bei der Arbeitnehmerveranlagung ab 2025 steuermindernd geltend gemacht werden. Wichtig ist, dass sie sich erst steuersenkend auswirken können, wenn sie den Betrag von 132 Euro pro Jahr (Werbungskostenpauschale) übersteigen.

Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen, wie etwa Krankheitskosten, können ebenfalls wieder im Folgejahr rückwirkend beim Lohnsteuerausgleich berücksichtigt werden.

Homeoffice

Für das heurige Jahr kann ab 2025 ebenfalls rückwirkend die Homeoffice-Pauschale geltend gemacht werden. Pro Homeoffice-Tag werden so automatisch drei Euro pauschal anerkannt - höchstens jedoch für 100 Tage pro Jahr. Das ergibt einen Jahresbetrag von 300 Euro. Zusätzlich können auch etwa ergonomische Büromöbel bis zu 300 Euro abgeschrieben werden. Das ergibt einen Maximalbetrag von 600 Euro als Werbungskosten.

Spenden und Kirchenbeiträge

Der Kirchenbeitrag ist für das heurige Jahr in Höhe von 600 Euro steuerlich absetzbar. Der Betrag wurde gegenüber den Vorjahren um 200 Euro angehoben. Damit kann die Höhe der Lohnsteuer also nochmal deutlich reduziert und die Steuergutschrift im Folgejahr erhöht werden.

Auch Spenden an bestimmte Organisationen oder Vereine können wieder in Höhe von 10 Prozent des Jahreseinkommens abgeschrieben werden. Durch die Neuregelung der Spendenabsetzbarkeit von Vereinen können dabei heuer deutlich mehr Beträge berücksichtigt werden. So können nun theoretisch Spenden an alle gemeinnützigen Vereine - auch Musik- oder Sportvereine - abgeschrieben werden, sofern diese Vereine einen Spendenabzugsbescheid beantragt haben.

Zusätzlich dazu gibt es auch heuer erstmals die neue Freiwilligenpauschale von bis zu 3.000 Euro pro Jahr steuerfrei.

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Mehr Informationen: Lohnsteuer

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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