Nachdem die EZB als Reaktion auf die hohe Teuerung der vergangenen Jahre den Leitzins erstmals seit über zehn Jahren deutlich angehoben hatte, wurde er zuletzt schrittweise wieder abgesenkt. Erst Mitte Oktober erfolgte die letzte Zinssenkung auf nunmehr 3,25 Prozent. Eine weitere Senkung im Dezember 2024 ist wahrscheinlich.
Dadurch sinken jedoch nicht nur die Kreditzinsen, was besonders jene Menschen mit variablen Zinsen freut, sondern auch die zuletzt wieder deutlich attraktiver gewordenen Sparzinsen. So sinken die zuletzt hohen Zinsen auf Kredite, aber auch das Tagesgeld oder Festgeld (Sparbuch) allmählich ab. Passend zum bereits 100. Weltspartag in Österreich am 31. Oktober 2024 zeigt Finanz.at, wo man derzeit noch die höchsten Zinsen auf Spareinlagen bekommen kann:
Das Sparbuch ist in Österreich noch immer die beliebteste Sparform von Privatpersonen. Laut Erhebung von statista sollen 56 Prozent ein Sparbuch oder eine Sparkarte besitzen. Die Sparquote ist jedoch in den letzten Jahren - auch bedingt durch die Teuerung - stark zurückgegangen. Laut Wifo-Prognose soll sie jedoch von zuletzt 8,7 Prozent in 2023 wieder auf auf 11,4 Prozent ansteigen.
Sparzinsen sinken, sind aber weiterhin attraktiv
Die Kommunalkredit Invest etwa bietet derzeit einen Zinssatz von noch immer 3,0 Prozent p.a. aufs Festgeld bzw. Sparbuch ab einer Laufzeit von drei Jahren und einer Einlage von mindestens 10.000 Euro. Damit liegen die Zinsen über der Inflation der vergangenen Monate, die mit nur noch 1,8 Prozent im September 2024 weiter abflacht.
Bis zu 3,00 Prozent Zinsen p.a. - bei 3 Jahre Laufzeiten ab 10.000 Euro. Flexibles Tagesgeldkonto ebenfalls erhältlich.
Bei einer Spareinlage von 30.000 Euro und einer Laufzeit von drei Jahren (36 Monate) ergäbe das einen Ertrag von 2.086 Euro. Das entspricht einer Rendite von 6,95 Prozent. Bei einer Laufzeit von einem Jahr liegt der Zinssatz immerhin noch bei 2,5 Prozent.
Auch estische Bigbank oder die Addiko Bank liegen mit Zinsen zwischen 3,3 und 3,35 Prozent - je nach Laufzeit und Einlage - deutlich über den meisten Sparbuch-Angeboten vieler anderer Banken in Österreich. Die Zinshöhe gilt hier jedoch nur noch als Neukunden-Bonus.
Andere Institute, wie die Santander, liegen mit bis zu 2,9 Prozent (bei 6 Monaten Laufzeit) bereits unter der 3-Prozent-Marke. Vielfach lässt sich jedenfalls feststellen, dass vor allem Online- oder Direktbanken oftmals höhere und attraktivere Sparangebote präsentieren als herkömmliche Banken.
Damit liegen diese Sparzinsen auch über dem vom AK-Sparzinsenmonitor berechneten Durchschnittszins. Dieser beträgt derzeit 2,0 Prozent. Der Median beträgt 2,50 Prozent. Hier werden allerdings auch Neukundenboni und Tagesgeldkonten mit täglich fälliger Fälligkeit einberechnet.
Noch vor der Teuerungskrise galt das Sparbuch für viele Jahre als Relikt längst vergangener Zeiten. Zinsen gab aufgrund des zeitweise negativen Zinsniveaus - bis auf wenige Ausnahmen - praktisch nirgends in Österreich. Seit der Zinserhöhung hat sich dieses Blatt wieder stark gewendet.
Neo-Broker geben Zinsen auf Guthaben
Neben den klassischen Sparprodukte, wie Festgeld- oder Tagedgeldkonten, bieten auch bekannte Neo-Broker seit geraumer Zeit Sparzinsen auf das Guthaben ihrer Nutzer. So erhält man aktuell bei Scalable Capital bis zu 2,60 Prozent auf das verfügbare Guthaben.
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