Bis zu 50 Prozent: Rechner zeigt, wer neue Steuern zahlen soll

In Österreich wird wieder über die Einführung neuer Steuern diskutiert. Diesmal geht es um die Besteuerung von Vermögenden und Erbschaften. Ein neuer Online-Rechner zeigt nun, wer davon betroffen wäre und wie viel zahlen müsste. Alle Details findet man hier auf Finanz.at.

17.11.2023, 07:00 Uhr von
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In Österreich werden Erbschaften oder Vermögen derzeit nicht besteuert. Nur noch wenigen europäische Länder heben diese überhaupt ein. Hierzulande wird spätestens seit der Vorstellung des neuen SPÖ-Programms wieder über eine Einführung diskutiert.

In diesem Programm enthalten sind eine Millionärs- und Erbschaftssteuer. Betroffen sollen davon nur 2 Prozent der Bevölkerung sein. Nun gibt es einen neuen Rechner der FSG, der zeigt, wie viel man nach Einführung der neuen Steuern zahlen müsste.

Während die Bundesregierung - allen voran naturgemäß die ÖVP - diese Vermögenssteuern vehement ablehnt, befürwortet nach Sora- und OGM-Umfragen aus dem heurigen Jahr die Mehrheit der Österreicher neue Vermögenssteuern. Wenig überraschend, denn immerhin würden 98 Prozent der Bevölkerung diese nicht bezahlen müssen.

Die Grünen folgen in diesem Fall - wohl aus Koalitionsräson - der ÖVP, obwohl auch sie jahrelang für eine höhere Besteuerung der Reichen und Superreichen eintraten.

Steuerfreigrenze von einer Million Euro

Laut SPÖ-Programm soll, wenn es nach ihr ginge, etwa das Eigenheim bis zu einer Luxusgrenze von 1,5 Millionen Euro steuerfrei sein. Der darüberliegende Betrag wäre demnach zu versteuern. Zusätzlich soll ein allgemeiner Freibetrag von 1 Million Euro gelten. Betroffen wären von diesen neuen Vermögenssteuern rund 2 Prozent der Bevölkerung.

MillionärInnen sollen zukünftig bis zu 2 Prozent des Vermögens abführen. Das SPÖ-Modell sieht vor, dass ein Vermögen ab 1 Million bis 10 Millionen Euro mit 0,5 Prozent besteuert wird. Ab 10 Millionen bis 50 Millionen Euro fällt 1 Prozent an und ab 50 Millionen Euro Vermögen sind es 2 Prozent.

Als Grundlage dafür gilt das Nettovermögen auf Ebene der Haushalte bzw. Privatstiftungen. Eigenheime bis 1,5 Millionen sind davon ausgenommen.

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Erbschaften sollen mit bis zu 50 Prozent besteuert werden

Für Erbschaften ab 1 Million Euro wären 25 Prozent als Erbschaftssteuer abzuführen, ab 5 Millionen Euro sind es 30 Prozent. Ab einem Erbe von 10 Millionen Euro beträgt der Steuersatz 35 Prozent und ab 50 Millionen Euro wären es 50 Prozent. Laut Berechnungen der Sozialdemokratie bringe das dem Staat jährlich bis zu 800 Millionen Euro an Mehreinnahmen. Hingegen soll laut Programm die Grunderwerbsteuern für Erbschaften abgeschafft werden.

Die Erbschaftssteuer wurde gemeinsam mit der Schenkungssteuer in Österreich bereits vor 15 Jahren abgeschafft. Damals - also 2018 - übrigens noch unter SPÖ-Kanzlerschaft.

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Quellen:

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Mehr Informationen: Erbschaftssteuer

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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