Neue Steuersenkung geplant: Lohnsteuer und Nebenkosten sollen sinken

Nachdem bereits heuer abermals die Grenzwerte der Lohnsteuertabelle erhöht und die Steuersätze der einzelnen Tarifstufen angepasst wurden, sollen in den nächsten Jahren weitere Steuersenkungen folgen. Auch die Lohnnebenkosten sollen sinken. So lautet jedenfalls der Plan der ÖVP für eine mögliche Regierungsbeteiligung nach der Wahl. Alle Details dazu findet man hier auf Finanz.at.

22.01.2024, 11:18 Uhr von
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Bildquelle: Finanz.at (Montage) / Teuerungsprämie
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Vor der Nationalratswahl werden von den wahlwerbenden Parteien ihre Vorstellungen und Pläne für die kommende Legislaturperiode vorgestellt. Darin finden sich vielfach populistische und vielversprechende Maßnahmen, die im Nachgang meist schwer umzusetzen sind. Beliebte Themen sind dabei die Lohnsteuer und Gehälter für die Mittelschicht.

So möchte auch die Volkspartei bei einer neuerlichen Regierungsbeteiligung neue Steuersenkungen umsetzen. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wird am Freitag in Wels in seiner Rede den "Österreich-Plan" vorstellen, der bis 2030 umgesetzt werden soll. Die Rede gilt als Wahlkampfauftakt der Volkspartei für die kommende Nationalratswahl in Österreich.

Lohnsteuer soll deutlich sinken

Nach Plänen von Nehammer und ÖVP soll eine neuerliche Senkung der Lohnsteuer in der kommenden Legislaturperiode kommen. So soll etwa der Eingangssteuersatz von derzeit 20 auf 15 Prozent reduziert werden. Erst mit Umsetzung der öko-sozialen Steuerreform seit 2020 wurde diese Tarifstufe von 25 auf 20 Prozent abgesenkt.

Die Grenzwerte werden bis 2030 aufgrund der jährlichen Inflationsanpassung (Abschaffung kalte Progression) noch mehrmals erhöht werden. Nach heutigem Stand würden durch diese Senkung für alle SteuerzahlerInnen in Österreich die 8.002 Euro über der Steuerfreigrenze von 12.816 Euro pro Jahr nur noch mit 15 Prozent - also 1.200 statt bisher 1.600 Euro - besteuert werden. Eine Steuerersparnis also von 400 Euro pro Jahr.

Die gesamte Lohnsteuertabelle für 2024 findet man hier auf Finanz.at.

Einkommen (2025) Einkommen (2024) Steuersatz (2025) Steuersatz (2024)
bis 13.308 Euro bis 12.816 Euro 0 % 0 %
bis 21.617 Euro bis 20.818 Euro 20 % 20 %
bis 35.836 Euro bis 34.513 Euro 30 % 30 %
bis 69.166 Euro bis 66.612 Euro 40 % 40 %
bis 103.072 Euro bis 99.266 Euro 48 % 48 %
bis 1.000.000 Euro bis 1.000.000 Euro 50 % 50 %
ab 1.000.000 Euro ab 1.000.000 Euro 55 % 55 %
Grundlage: Erhöhung aller Tarifstufen bis zur höchsten Stufe um 3,84 %.

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Schrittweise Senkung der Lohnnebenkosten geplant

Unter den Kapiteln "Leistung" und "Wirtschaft" wird auch eine sogenannter "Lohnnebenkosten-Senkungspfad" bis zum Jahr 2030 beschrieben. Dieser soll die Lohnnebenkosten jährlich um 0,5 Prozentpunkte absenken. Bereits seit einigen Wochen wird wieder intensiv über die Höhe und für manche Parteien - darunter etwa die NEOS - notwendige Absenkung der Lohnnebenkosten diskutiert.

Durch niedrigere Lohnnebenkosten sollen einerseits Unternehmen entlasten und andererseits die finanzielle Möglichkeit zur Besserbezahlung für Mitarbeiter geschaffen werden. Kritiker sehen darin einen massiven Einnahmenverlust für den Staat, um u.a. notwendige Projekte oder das Sozialsystem zu finanzieren. Zudem sei fraglich, ob Arbeitgeber die Einsparungen durch geringere Lohnnebenkosten auch in Form von Lohnerhöhungen an die Angestellten weitergeben würden.

Freilich würden die präsentierten Pläne nur umgesetzt werden können, wenn die ÖVP nach der Nationalratswahl wieder Teil einer Bundesregierung ist. Glaubt man den aktuellen Umfragen, so wird sie jedenfalls mit starken Verlusten rechnen müssen.

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Vermögenssteuern als Streitpunkt

Die SPÖ hingegen fokussiert sich weiter auf die Einführung von Vermögenssteuern, die Millionenvermögen und auch Erbschaften ab einer bestimmten Höhe besteuern sollen. Ein konkretes Modell für eine Senkung der Lohn- und Einkommensteuer seitens der Sozialdemokratie wurde noch nicht veröffentlicht.

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Mehr Informationen: Lohnsteuertabelle

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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