Neue Entlastung: Wer jetzt mehr & wer weniger Gehalt bekommt

Durch die teilweise Abschaffung der kalten Progression und neue Steuertabelle steigen für fast alle Beschäftigten ab Januar die Netto-Einkommen. Für einige sinkt das Gehalt jedoch. Alle Details und Berechnungen findet man hier auf Finanz.at.

27.12.2024, 09:34 Uhr von
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Ab 01. Januar 2025 treten in Österreich erneut steuerliche Änderungen für alle Einkommensbezieher in Kraft. So werden unter anderem die Grenzwerte der Steuertarife erhöht, um die "kalte Progression", wie auch in den Vorjahren, teilweise abzuschaffen.

Wer durch diese Maßnahmen nun mehr Netto-Einkommen und wer sogar weniger bekommen wird, findet man hier auf Finanz.at in exklusiven Berechnungen und Tabellen:

Wer mehr Netto bekommen wird

Ab Januar werden Millionen Beschäftigte in Österreich aufgrund der KV-Abschlüsse Lohn- und Gehaltserhöhungen von 3,3 bis 4,8 Prozent erhalten. Lehrlinge werden je nach Kollektivvertrag sogar deutlich mehr profitieren. Das bringt zusätzlich zur Steuersenkung auch höhere Bruttobezüge, wodurch das Netto-Plus weiter ansteigt. Eine Tabelle der Gehaltserhöhungen ab 2025, findet man exklusiv hier auf Finanz.at.

Durch die neuen Grenzwerte der Lohnsteuertabelle steigt etwa der Steuerfreibetrag für das kommende Kalenderjahr auf 13.308 Euro an. Da jedoch gleichzeitig auch die Beiträge zur Sozialversicherung höher ausfallen werden, bringt die Steuersenkung vor allem bei höheren Einkommen in vielen Fällen ein geringeres Netto-Plus - oder sogar ein Minus.

So entwickeln sich die Netto-Bezüge pro Monat je Einkommen:

Monatsbrutto Netto 2024 Netto 2025
1.500 Euro 1.273 Euro 1.283 Euro
2.000 Euro 1.596 Euro 1.623 Euro
2.500 Euro 1.863 Euro 1.879 Euro
3.000 Euro 2.150 Euro 2.166 Euro
3.500 Euro 2.436 Euro 2.453 Euro
4.000 Euro 2.684 Euro 2.712 Euro
5.000 Euro 3.176 Euro 3.203 Euro
6.000 Euro 3.667 Euro 3.695 Euro

Lohnerhöhungen wurden bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt. Sie erhöhen aufgrund der höheren Brutto-Einkommen auch das Netto-Plus zusätzlich. Berechnen kann man das neue Gehalt ab Januar mit dem Brutto-Netto-Rechner für 2025.

Für diese Personen sinkt das Netto-Einkommen

Wie Finanz.at exklusiv zuerst berechnet hat, werden einige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer trotz "Steuersenkung" sogar weniger Netto-Einkommen erhalten. Konkret betrifft das jene, die im heurigen und kommenden Jahr mehr als 6.300 Euro brutto pro Monat ohne Gehaltserhöhung verdienen. Das liegt an den ebenfalls erhöhten Sozialversicherungsbeiträgen.

Grund dafür ist die Aufwertungszahl von 1,063 für das kommende Jahr. Durch die Aufwertungszahl von 1,063 steigen die Höchstbeitragsgrundlagen der Sozialversicherung ab Januar deutlich an. Das bedeutet, dass besonders hohe EinkommensbezieherInnen zukünftig auch höhere SV-Beiträge zu zahlen haben.

Die monatliche Höchstbeitragsgrundlage erhöht sich demnach von 6.060 Euro (täglich 202 Euro) auf 6.450 Euro (täglich 215 Euro) ab 01. Januar 2025. Die jährliche Hochbeitragsgrundlage erhöht sich von 84.840 Euro in 2024 auf 90.300 Euro. Für Sonderzahlungen liegt die jährliche Hochbeitragsgrundlage künftig bei 12.900 Euro (bisher 12.120 Euro).

Ab 6.300 Euro Brutto-Monatseinkommen erhält man somit ab 2025 unterm Strich weniger Netto als jetzt, wie Finanz.at exklusiv berechnet hat. Voraussetzung dafür ist, dass das Brutto-Gehalt nicht ansteigt. Im Falle einer Gehaltserhöhung - etwa um die rollierende Inflation - würde auch das Netto-Einkommen wieder über jenes von 2024 steigen.

Mit dem Brutto-Netto-Rechner für 2025 kann die Höhe des Gehalts ab 2025 berechnet und in Brutto und Netto im dem heurigen Jahr verglichen werden.

Berechnung von 6.500 Euro Monatsbrutto

Wer beispielsweise ein Brutto-Einkommen von 6.500 Euro pro Monat bezieht, zahlt aktuell etwa 1.095 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen. Daraus ergibt sich ein Lohnsteuer von 1.444 Euro pro Monat. Netto bleiben 3.960 Euro monatlich übrig.

Steigt für diese Person ab 2025 das Brutto-Gehalt nicht ebenfalls an, so entfallen für sie aufgrund der Aufwertungszahl monatlich rund 1.166 Euro an SV-Beiträgen. Die Lohnsteuer sinkt durch die neuen Grenzwerte der Lohnsteuertabelle auf 1.388 Euro. Die Differenz daraus ergibt jedoch in Summe ein Netto-Minus von 14,50 Euro. Pro Jahr sind das fast 300 Euro weniger Netto-Einkommen.

Heißt also, dass nur im Falle einer Brutto-Gehaltserhöhung für diese Person am Ende durch die teilweise Abschaffung der kalten Progression auch mehr Geld netto übrigbleiben wird. Bei einer Gehaltserhöhung von 4,0 Prozent würde man ab 2025 mit heuer 6.500 Euro brutto hingegen um jährlich 2.061 Euro mehr Netto erhalten.

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aktualisiert: 27.12.2024, 09:34 Uhr
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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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