Die Immobilienpreise in Österreich steigen seit Jahren. Auch die Corona-Pandemie konnte diese Entwicklung nicht bremsen. Österreichweit haben sich die Preise für Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr 2020 um 4,4 Prozent erhöht. Im Gegenzug sind die Zinsen für die Immobilienfinanzierung weiter auf Tiefstand. Besonders mit variablem Zinssatz kann man sich für den Traum vom Eigenheim derzeit sehr günstig Geld leihen. Die Nachfrage nach Krediten und anderen Finanzierungsmöglichkeiten wächst daher in Österreich trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise.
Preisrückgang erwartet - Zinsanstieg noch nicht
Für das Jahr 2021 erwarten Experten einen leichten Rückgang der heimischen Immobilienpreise. Ende Oktober erklärte Bernhard Reikersdorfer (Geschäftsführer von Remax Austria), man erwarte "für das erste Halbjahr 2021 ein steigendes Wohnungs Angebot und weitestgehend konstante beziehungsweise leicht rückläufige Preise."
Die Zinsen für Finanzierungen sind - nach einem kurzfristigen Anstieg 2019 - wieder auf Talfahrt.
Derzeit liegt der 3-Monats-Euribor, der als Indikator für die derzeitige Zinslage dient, bei -0,514%. Experten sehen daher auch in den nächsten Jahren noch wenig Anlass für steigende Kreditzinsen.
Grazer Startup will Online-Kreditvergleich revolutionieren
Angetrieben von der eigenen Erfahrung bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten haben es sich die beiden heimischen Unternehmer Mario Schantl und Martin Höllinger zum Ziel gesetzt, die Angebote für Immobilienfinanzierungen glaubwürdig und transparent online vergleichbar zu machen.
Über fünf Jahre hat man am perfekten Vergleichsrechner getüftelt. Dabei waren die hinterlegten Berechnungen und deren Datenbasis die Kernprobleme, die es zu lösen galt. Es sollte kein 0815-Vergleich für Finanzierungen werden. Im August dieses Jahres folgte letztlich die Firmengründung. Die beiden Unternehmer sind davon überzeugt, mit OPTIFIN endlich den realistischsten Kreditvergleich Österreichs entwickelt zu haben.
"Die Idee für OPTIFIN entstand zu einer Zeit, in der es noch undenkbar war, etwas so beratungsintensives wie eine Immobilienfinanzierung online abschließen zu können", ist OPTIFIN-Mitgründer Mario Schantl von der Idee überzeugt. "Da wir von der Beratungsleistung unseres jetzigen Partners REALfinanz so überzeugt waren, wussten wir - das muss man den Kunden auch online verfügbar machen. Uns war dabei immer wichtig, nicht zwanghaft zu digitalisieren, sondern dem Kunden die Möglichkeiten offen zu lassen, was digital und was persönlich erfolgen soll."
Echte Daten statt Beispielrechnung
Auf Basis der anonymisierten Daten von realen Kreditberechnungen kann das Unternehmen einen Vergleich abbilden, der sich von anderen Anbietern durch echte Werte unterscheidet. In der Regel verwenden Online-Vergleiche oder Kreditanbieter lediglich Beispielwerte, die anschließend in der Beratung stark abweichen können. Das führt dazu, dass der Vergleich nicht nur intransparent gegenüber den tatsächlich anfallenden Kosten ist, sondern eine schnelle, plausible Berechnung unmöglich macht.
Aktuellste Daten anonymisiert für alle zugänglich
Das Grazer Unternehmen nutzt dabei keine fingierten oder geschönten Zinssätze, sondern bezieht sich auf die Durchschnittswerte realer Anfragen und Beratungen der letzten Wochen. Dabei werden unterschiedliche Bonitätsstufen vermischt, um die Finanzierung realitätsnah errechnen zu können.
„Unser Rechner durchsucht im Hintergrund die aktuellen Angebote von über vierzig Finanzierungsspezialisten. Die berechneten Daten werden anschließend komplett anonymisiert für die Allgemeinheit zugänglich gemacht“, erklärt Mitgründer Mario Schantl im Interview mit Finanz.at.
Eine Garantie, dass man die dargestellten Zinssätze und Ratenhöhe am Ende auch tatsächlich bekommt, könne man den Kunden dennoch nicht geben. Letztendlich spielen immer noch viele unbekannte Faktoren, wie die finanzielle Situation und persönliche Aspekte der Kreditnehmer, eine wichtige Rolle bei der Kreditvergabe und den Konditionen.
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