Erst im Dezember wurde der Leitzins durch die EZB erneut um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 Prozent erhöht. Das war bereits die vierte Zinseröhung im vergangenen Jahr als Reaktion auf die anhaltend hohe Inflation in Europa. Nun sollen weitere Erhöhungen im Februar und März folgen, wie Ratsmitglied Klaas Knot berichtet. Ein Leitzins von 3,25 Prozent sei denkbar.
Zinserhöhung trifft Kreditnehmer - Sparer profitieren immer mehr
Im Januar teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit, dass der Leitzins für die Eurozone ab Februar erneut ansteigen wird. Eine Erhöhung um 0,5 Prozent sei geplant. Erst im Juni 2022 lag der Zinssatz bei minus 0,5 Prozent, was Strafzinsen für Banken und Geldinstitute bedeutete. Im Dezember erfolgte die bereits vierte Erhöhung im zweiten Halbjahr 2022. Nun soll der Leitzins auf 3,25 Prozent ansteigen. Experten, wie Volkswirt Jörg Krämer von der Commerzbank, schlagen gar eine Zinserhöhung auf bis zu 4 Prozent vor.
Diese Erhöhungen haben massive Auswirkungen auf Finanzierungen und Spareinlagen - auch in Österreich. Die Kreditzinsen steigen bei heimischen Banken mittlerweile auf über 6 Prozent an. Vor allem Kreditnehmer mit variablen Zinssätzen leiden an den steigenden Monatsraten.
Profitieren können hingegen Sparer, die durch ebenfalls steigende Einlagenzinsen auf diverse Sparformen nun nach einer langen Durststrecke erstmals wieder mit Zinsen auf Sparbuch oder Bausparverträge rechnen können.
Sparbuch und Bausparer für Österreicher wieder attraktiv
Laut aktueller Umfrage wollen wieder deutlich mehr Österreicherinnen und Österreicher auf klassische Sparformen, die das Sparbuch oder Bausparverträge, setzen. Bei den Zinsen für das veranlagte Kapital sei man bescheidener geworden. Immerhin locken manche Banken wieder mit deutlich attraktiveren Zinssätzen auf Spareinlagen als in den letzten Jahren.
Generell steigen die Sparzinsen deutlich langsamer als Kreditzinsen. Nach der neuerlichen Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank kann es also noch etwas dauern, bis die meisten Banken ihre Einlagenzinsen entsprechend erhöhen. Manche Anbieter von Sparbüchern (Tagesgeld oder Festgeld) geben diese Leitzinserhöhung jedoch bereits an ihre Kunden weiter. So erhält man beispielsweise bis zu 2,7 Prozent bei der Santander Consumer Bank, 2 Prozent auf das Tagesgeldkonto der Renault Bank direkt, immerhin 1,8 Prozent auf das Festgeldkonto der DenizBank oder 3 Prozent Verzinsung für die ersten 12 Monate zusätzlich zur staatlichen Prämie von 1,5 Prozent für einen Bausparer der s Bausparkasse in Österreich.
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Die Hauptmotive der Sparer sind auch aufgrund der Teuerung vor allem die Altersvorsorge und der Aufbau einer Notreserve für schlechte Zeiten. Doch längst nicht alle Haushalte können sich das Ansparen aufgrund der weiter steigenden Inflation leisten. Zuletzt nahm die Inflation nach ihrem Höhepunkt im Oktober mit 11 Prozent zwar ab, treibt mit 10,2 Prozent im Dezember jedoch weiterhin die Preise nach oben.
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