Die Inflation lag im Juni bei immer noch hohen 8,0 Prozent. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber den Vormonaten, jedoch weiterhin deutlich über den Durchschnitt innerhalb der Eurozone. In den Reihen der Bundesregierung - insbesondere der ÖVP - bezeichnet man diese 8,0 Prozent dennoch als Erfolg.
Bei den Preisen spürt man hingegen noch wenig von diesem Rückgang. Trotz sinkender Strom- und Spritpreise ist das Wohnen und Einkaufen weiterhin für viele Haushalte zu teuer. Doch wann wird die Inflation tatsächlich spürbar sinken?
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Unterschiedliche Prognosen
Im Rahmen eines Interviews in der "ZIB 2" erklärt Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP), man erwarte eine "Senkung der Inflation auf fünf bis sechs Prozent in den nächsten Monaten". Dazu habe man seitens der Bundesregierung bereits vor Wochen ein neues Maßnahmenpaket geschnürt. Erst vor wenigen Tagen zeichnete OeNB-Gouverneur Robert Holzman ein düstereres Bild: Die Inflation würde noch bis 2025 hoch bleiben.
Das angesprochene Paket umfasst etwa den neuen Familienzuschuss von 60 Euro monatlich pro Kind für niedrige Einkommen. Auch SozialhilfebezieherInnen erhalten 60 Euro - jedoch befristet pro Monat bis Ende dieses Jahres. Bisher wurde dieser Betrag jedoch noch nicht ausbezahlt. Sie sollte bereits ab Juli geltend.
Die Auszahlung soll rückwirkend erfolgen, da die entsprechenden Mechanismen zu Monatsanfang noch nicht finalisiert waren. Finanz.at hat darüber berichtet.
Weitere Maßnahmen gegen die hohe Inflation?
Ob noch weitere Maßnahmen zur Entlastung der Bevölkerung und Senkung der Inflation folgen werden, ist nicht bekannt. Bislang verwies man seitens Regierung immer auf die bereits umgesetzen, strukturellen Maßnahmen, wie die Abschaffung der kalten Progression oder die Valorisierung der Sozialleistungen.
Auch in Bezug auf die Mieterhöhungen und die Koppelung der Mietverträge an den Verbraucherpreisindex (VPI) kontert Kocher, es gäbe dazu noch keine konkreten Vorschläge. Zudem könne man als Bundesregierung "nicht in privatwirtschaftliche Verträge eingreifen". Eine Senkung der Mehrwertsteuer - auch auf Grundnahrungsmittel - hält er ebenfalls für nicht treffsicher.
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