Pflegegeld: Einstufung oft zu niedrig - Betroffene bekommen weniger Geld

Pflegebedürftige Personen erhalten in Österreich je nach Pflegebedarf monatlich eine finanzielle Unterstützung. In vielen Fällen soll die Einstufung jedoch zu niedrig sein, wie die AK berichtet. Alle Details dazu und welche Pflegeboni es heuer gibt, findet man hier auf Finanz.at.

25.01.2025, 07:00 Uhr von
Pflegegeld
Bildquelle: Finanz.at (Montage) / Pflegegeld
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Rund 475.000 Menschen beziehen aktuell Pflegegeld in Österreich. Die Einstufung soll jedoch in vielen Fällen nicht korrekt sein, weshalb weniger Geld ausgezahlt wird als Betroffenen aufgrund des tatsächlichen Pflegebedarfs zustehen würde, wie der ORF berichten.

Laut Arbeiterkammer Vorarlberg kommt es häufig vor, dass die Einstufung pflegebedürftiger Menschen zu niedrig ausfällt. Die Pflegestufen und der notwendige Pflegebedarf entscheiden letztlich über die Höhe des Pflegegeldes. Laut AK habe man allein in den vergangenen drei Jahren in 611 Fällen in Vorarlberg vor Gericht geklagt. Prüfungen entschieden in über der Hälfte der Fälle, dass die Stufe tatsächlich zu niedrig gewesen sei.

Extrembeispiele seien laut AK zwei Fälle, bei denen Betroffene zunächst in Pflegestufe 1 eingestuft wurden. Letztlich wurde diese auf Stufe 5 erhöht. Das ergibt immerhin eine Differenz von 895,20 Euro monatlich beim Pflegegeld.

Die Arbeiterkammer rät daher dazu, unbedingt ein Pflegetagebuch zu führen. Darin sollte der tägliche und wöchentliche Pflegebedarf schriftlich festgehalten werden. Im Zweifel sollte man die Pflegestufe auch überprüfen lassen.

Pflegegeld wurde auch 2025 erhöht

Das Pflegegeld wird in Österreich anhand des Pflegebedarfs (Stunden pro Monat und besonderen Pflegeaufwand) errechnet. Hierfür werden die Personen in bis zu sieben Pflegestufen eingeteilt.

Wie hoch das Pflegegeld je nach Pflegebedarf im Jahr 2025 ausfallen wird, zeigt diese Tabelle:

Plegestufe Betrag 2024 Betrag 2025
Stufe 1
Monatl. Pflegebedarf mehr als 65 Stunden
192,00 Euro 200,80 Euro
Stufe 2
Monatl. Pflegebedarf mehr als 95 Stunden
354,00 Euro 370,30 Euro
Stufe 3
Monatl. Pflegebedarf mehr als 120 Stunden
551,60 Euro 577,00 Euro
Stufe 4
Monatl. Pflegebedarf mehr als 160 Stunden
827,10 Euro 865,10 Euro
Stufe 5
Monatl. Pflegebedarf mehr als 180 Stunden
bei außergewöhnlichem Pflegeaufwand
1.123,50 Euro 1.175,20 Euro
Stufe 6
Monatl. Pflegebedarf mehr als 180 Stunden
bei regelmäßiger Betreuung bei Tag und Nacht
oder dauernder Anwesenheit einer Pflegeperson (24 Stunden)
1.568,90 Euro 1.641,10 Euro
Stufe 7
Monatl. Pflegebedarf mehr als 180 Stunden
wenn keine "zielgerichtete" Bewegungen der Extremitäten möglich
2.061,80 Euro 2.156,60 Euro
Die Beträge gelten pro Monat und sich von der Lohnsteuer und Krankenversicherungsbeiträgen befreit.

Die Höhe kann auch mit dem Pflegegeld-Rechner online berechnet werden. Dabei wird der monatliche Pflegebedarf anhand der Stundenanzahl eingetragen und das Jahr ausgewählt, für das der Auszahlungsbetrag berechnet werden soll.

Pflegeboni auch 2025 möglich

Auch heuer werden wieder diverse Pflegeboni und Zuschüsse für pflegende Angehörige in Österreich ausgezahlt. So wurde etwa mit Jahresbeginn der 2023 eingeführte "Angehörigenbonus" erhöht. Die neue Höhe liegt bei monatlich 130,80 Euro bzw. jährlich 1.569,60 Euro. Alle Informationen und Details zum Anspruch und den Voraussetzungen findet man hier auf Finanz.at.

In Niederösterreich gibt es zudem auch in diesem Jahr wieder einen eigenen Bonus: den NÖ Pflege- und Betreuungsscheck. Dieser fördert pflegebedürftige Personen mit 1.000 Euro pro Jahr extra. Anträge sind pro Kalenderjahr von 01. Januar bis inklusive 31. Dezember 2025 möglich.

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aktualisiert: 25.01.2025, 07:00 Uhr
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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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