Die Pensionen steigen ab 2024 um 9,7 Prozent. Gemeinsam mit der Abschaffung der kalten Progression bedeutet das für PensionistInnen in Österreich mehr Netto vom Brutto. Wie hoch die Pension ab kommendem Jahr tatsächlich ausfallen wird, kann man mit dem neuen Pensionsrechner auf Finanz.at berechnen.
Die Pensionserhöhung sorgt jedoch auch für deutliche Mehrkosten im Staatshaushalt. Seit Jahren wird daher bereits über die zukünftige Finanzierung der Pensionen diskutiert. Allein die kommende Erhöhung soll rund eine Milliarde Euro mehr kosten.
Aus diesem Grund tritt der Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), Winfried Pinggera, für ein höheres Pensionsalter ein. "Wir müssen in Richtung länger arbeiten kommen, sonst geht es nicht", so Pinggera im Rahmen Veranstaltung vergangene Woche in der Steiermark.
Besonders die steigende Teilzeitquote in Österreich gibt dem PVA-Chef zu denken. Dem pflichtet auch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bei. Damit würden Beiträge für die Sozialversicherung wegfallen. Bereits jetzt sollen rund 50 Prozent aller Frauen nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Sie verdienen entsprechend weniger und zahlen dadurch auch geringere Abgaben.
Höheres Pensionsalter soll Finanzierung sichern
Allein bis Ende 2024 soll der Bundeszuschuss zu den Pensionen (ohne Beamtenpension) um über 4 Milliarden Euro ansteigen. Das resultiere nicht nur aus der Pensionserhöhung von 9,7 Prozent ab 2024. Diese würden rund eine Milliarde Euro an Mehrkosten verursachen. Schuld daran seien laut Pinggera auch ein demografischer Aspekt: Viele neue PensionistInnen durch die Babyboomer-Generation.
Weitere gesetzliche Änderungen zur Pension, wie etwa das Aussetzen der Pensions-Aliquotierung, sorgen über mehrere Jahre ebenfalls für einen Anstieg des Bundeszuschusses von rund drei Milliarden Euro.
Höhere Pensionsbeiträge oder niedrigere Pensionen wären ebenfalls eine Möglichkeit, um die Finanzierung der Pensionen langfristig sicherzustellen. Das würde bei der Bevölkerung jedoch eher für Kopfschütteln sorgen. Zudem würden Studien zeigen, dass ArbeitnehmerInnen eher bereit sind, länger zu arbeiten, als weniger Pension zu erhalten.
Doppelte Geringfügigkeitsgrenze und steuerliche Anreize
Ein höheres gesetzliches Pensionsantrittsalter - etwa auf 65 Jahre - würde laut Berechnungen der PVA rund 2,7 Milliarden Euro an Bundesmittel einsparen. Man sollte zudem auf politischer Ebene über eine höhere Geringfügigkeitsgrenze für Pensionisten von 1.000 Euro monatlich, sowie steuerliche Anreize für das Arbeiten während der Pension nachdenken. Das würde arbeitende PensionistInnen zusätzlich entlasten und mehr Netto vom Brutto bringen.
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