Soziale Staffelung: Pendlerpauschale soll neu geregelt werden

Die Pendlerpauschale und der Pendlereuro werden nur noch bis Ende Juni erhöht. Das bedeutet, dass ArbeitnehmerInnen ab Juli wieder weniger von der Steuer absetzen können. Diese soll nun - so Klimaministerin Gewessler - neu geregelt und so ökologischer und sozial-gestaffelt ausgestaltet werden. Alle Details auf Finanz.at.

20.05.2023, 07:30 Uhr von
KFZ-Kosten
Bildquelle: Finanz.at / KFZ-Kosten

Die Spritpreise in Österreich sinken seit Wochen wieder. Nach einem Höchstwert von über zwei Euro pro Liter im vergangenen Jahr, sind Diesel und Benzin an den heimischen Tankstellen wieder deutlich billiger geworden. Das bedeutet jedoch auch eine Ende der Entlastungen für Autofahrer.

In einem Interview mit der Kleinen Zeitung stellt Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag klar, dass die befristet erhöhte Pendlerpauschale und der Pendlereuro mit Juni 2023 auslaufen werden. Der Grund dafür sei, dass die Spritpreise bereits wieder deutlich gesunken sind.

Auch aus dem BMF heißt es, dass "alle Maßnahmen auf ihre Notwendigkeit und Wirksamkeit analysiert werden". Man müsse dabei auch immer das Budget im Auge behalten.

Sozial-gestaffelte Pendlerpauschale statt erhöhtem Betrag für alle

Von der Erhöhung würden zudem auch Besserverdiener massiv profitieren. Sozial-treffsicher sei diese Maßnahme demnach nicht. Sie spricht sich dabei auch für eine Neugestaltung der Pendlerpauschale aus. Diese soll zukünftig sozial-gestaffelt und ökologischer ausgestaltet werden - jedenfalls, wenn es nach den Grünen gehe.

Die Pendlerpauschale bis Ende Juni 2023 sieht wie folgt aus:

Erhöhte kleine Pendlerpauschale

Entfernung Betrag pro Monat Erhöhter Betrag (10+ Tage) Erhöhter Betrag (8-10 Tage) Erhöhter Betrag (4-7 Tage)
bei mind. 20 km bis 40 km 58,00 Euro + 29,00 Euro + 19,33 Euro + 9,67 Euro
bei mehr als 40 km bis 60 km 113,00 Euro + 56,50 Euro + 37,67 Euro + 18,83 Euro
bei mehr als 60 km 168,00 Euro + 84,00 Euro + 56,00 Euro + 28,00 Euro

Erhöhte große Pendlerpauschale

Die große Pendlerpauschale steht jedem Arbeitnehmer zu, wenn die Benützung eines öffentlichen Verkehrsmittels nicht zumutbar ist.

Entfernung Betrag pro Monat Erhöhter Betrag (10+ Tage) Erhöhter Betrag (8-10 Tage) Erhöhter Betrag (4-7 Tage)
bei mind. 2 km bis 20 km 31,00 Euro + 15,50 Euro + 10,33 Euro + 5,17 Euro
bei mehr als 20 km bis 40 km 123,00 Euro + 61,50 Euro + 41,00 Euro + 20,50 Euro
bei mehr als 40 km bis 60 km 214,00 Euro + 107,00 Euro + 71,33 Euro + 35,67 Euro
bei mehr als 60 km 306,00 Euro + 153,00 Euro + 102,00 Euro + 51,00 Euro

Pendlereuro

Der Pendlereuro beträgt jährlich 2 Euro pro Kilometer der einfachen Fahrtstrecke zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Von Mai 2022 bis inklusive Juni 2023 wird der Pendlereuro um 0,50 Euro pro Kilometer monatlich erhöht.

Erwerbstätige, die keine oder zu wenig Steuern bezahlen, erhalten insgesamt für diesen Zeitraum eine um 100 Euro erhöhte SV-Rückerstattung.

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Bereits seit Monaten fordern Arbeiterkammer und ÖGB eine Reform der Pendlerpauschale. Diese solle etwa nicht mehr als Freibetrag, sondern als "kilometerabhängiger Absetzbetrag" gelten. Zudem soll ein neuer Ökobonus von 200 Euro allen ArbeitnehmerInnen zugutekommen, die den öffentlichen Verkehr nutzen - zusätzlich zur kleinen Pendlerpauschale. Das würde mehr Anreize für ein ökologisch nachhaltiges Verhalten liefern.

Höhe des Klimabonus wird noch verhandelt

Einer neuerlichen Verdoppelung des Klimabonus durch einen Anti-Teuerungsbonus, wie im vergangenen Jahr (bis zu 500 Euro), erteilt sie unterdessen eine klare Absage. Man verhandle die Höhe des Klimabonus jährlich mit dem Finanzministerium. Derzeit sieht es so aus, als würde man zur ursprünglichen Regelung zurückkehren.

Demnach soll der Bonus zwischen 100 und 200 Euro je nach Wohnort und dortiger Anbindung an den öffentlichen Verkehr betragen. Im vergangenen Jahr sei es wichtig gewesen, rasch zu entlasten. Die Verdoppelung sei alles andere als treffsicher gewesen und wurde deshalb auch von vielen Seiten scharf kritisiert. Zudem hat wohl die "rasche" Abwicklung zu massiven Problemen bei der Auszahlung geführt.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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