NFC (Near Field Communication) – also die sogenannte „Nahfeldkommunikation“ – gilt heutzutage auf so gut wie allen Smartphones als absoluter Standard. Sie wird etwa zum kontaktlosen Bezahlen oder zur Datenübertragung zwischen zwei Smartphones angewendet.
Die Kommunikation basiert dabei auf der sogenannten RFID-Technik (englisch: „Radio-Frequency Identification“), die Daten über elektromagnetische Induktion überträgt. Damit können mit NFC nicht nur Daten, wie etwa Bilder oder andere Medien, übertragen werden. Auch das Aufladen von anderen elektronischen Geräten ist über die Induktion möglich.
Kontaktloses Bezahlen auch in Österreich bereits Standard
Das kontaktlose Bezahlen mit der NFC-Debit- oder Kreditkarte ist auch in Österreich bereits zum Standard bei elektronischer Zahlung geworden. Spätestens seit Beginn der Coronapandemie kennt jeder Kartenbesitzer diese Funktion. Neue Karten werden ohnehin nur noch mit NFC-Funktion bereitgestellt. Auch via Smartphone das Bezahlen über die Kommunikationsart möglich.
Besonders Google fördert die Verbreitung von NFC als Übertragungsstandard seit Jahren und ermöglichte sie Android-Nutzern bereits sehr früh. Apple zog 2015 nach und implementierte NFC-Chips in alle neuen iPhones.
"Seit März 2020 haben die digitalen Zahlungen in Österreich massiv zugenommen", erklärt Ertan Piskin, Experte für den Zahlungsverkehr der Erste Bank. "60 Prozent aller Bezahlvorgänge, die wir verzeichnen, werden rein digital - also mit Debit- oder Kreditkarte – abgewickelt." Die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben Kunden noch stärker vom Bargeld in Richtung Karten- oder sogar NFC-Zahlung getrieben. Und dieser Trend werde sich, laut Piskin, weiter fortsetzen.
Im Jahr 2020 betrugt das Volumen an NFC-Transaktionen laut Statista bereits 22 Milliarden Euro.
Mit 31 Prozent aller Zahlungsmethoden ist das kontaktlose Bezahlen bereits auf dem zweiten Platz angelangt. Davor liegt nur noch die Kartenzahlung mit immerhin 42 Prozent Nutzung (Barzahlungen: 18 Prozent).
Unternehmen setzen vermehrt auf digitale Visitenkarten
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Was bei Unternehmen in den USA oder anderen Ländern schon fast als Standard bezeichnet werden kann, nimmt auch in Österreich immer weiter zu: digitale Visitenkarten. Der Schuhkarton als Ansammlung hunderter kleiner Kärtchen von Firmenkontakten der letzten Jahre und Jahrzehnte hat damit wohl endgültig ausgedient.
Immer mehr Unternehmen setzen für ihre Mitarbeiter auf NFC-fähige Visitenkarten aus Kunststoff. Der Vorteil: die Weitergabe und das Speichern der Kontaktdaten ist simpel und in wenigen Sekunden abgeschlossen, die Karte kann an das Corporate Design angepasst und individuell gestaltet werden und die hinterlegten Daten sind jederzeit aktualisierbar.
"Viele Visitenkarten in Papierform sind die letzten Jahre verstaubt oder weggeworfen worden. Nun merken viele Unternehmen, dass Papierkarten nicht mehr dem heutigen Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht werden und sich schlecht in digitale Vertriebsprozesse integrieren lassen", berichtet Harald Meinl, Gründer und CEO der baningo GmbH, die mit ihren baningo cards derartige digitale Kartenlösungen speziell für Unternehmen und Selbstständige anbieten.
"Digitale Visitenkarten am Smartphone in Kombination mit NFC-Karten, können niemals ausgehen oder veralten, da sie jederzeit zentral angepasst werden können", weiß Meinl um die Vorteile der digitalen Lösung. "Zudem schonen sie die Umwelt und lassen sich mittels Schnittstellen auch an CRM-Systeme anbinden."
Langfristig profitieren Unternehmen damit auch in wirtschaftlicher Hinsicht enorm: Kein Drucken hunderter Papierkarten mehr, kein Verlust von Kontaktdaten dank elektronischer Datenspeicherung.
Neben den digitalen Visitenkarten können die Kontaktdaten auch auf andere NFC-fähige Datenträger gespeichert werden. Dazu zählen unter anderem Buttons, Schlüsselanhänger, Armbänder und sogar Aufkleber.
Aktuelle NFC-Trends
In den USA und Asien, aber auch besonders nord-europäischen Regionen findet NFC bereits weitere Einsatzbereiche, die in Österreich noch eher selten bemerkbar sind. Neben dem auch hierzulande nicht mehr ganz unbekannten Türschloss für zuhause, bietet Apple ab iOS 14 die Möglichkeit, selbst das Auto über den digitalen Schlüsselbund am iPhone ferngesteuert zu starten. Der Vorteil: Durch die NFC-Funktion muss sich das jeweilige Smartphone aufgrund der maximalen Reichweite der Datenübertragung ohnehin im Fahrzeug befinden.
Auch das Aufladen von kleinen Elektrogeräten via NFC ist in vielen Ländern nicht mehr wegzudenken. Das seit Jahren bekannte induktive Laden von Smartphones war erst der Anfang. Mit NFC lassen sich etwa die Akkus kabelloser Kopfhörer über den Chip des Smartphones jederzeit und überall aufladen.
"Das kabellose NFC-Laden ist wirklich transformativ, da es die Art und Weise verändert, wie wir kleine, batteriebetriebene Geräte entwerfen und mit ihnen interagieren", so Koichi Tagawa, NFC Forum Chairman, gegenüber dem Magazin beaconstac.
Sicherheitsrisiken bei NFC-Übertragungen
Mit einer Reichweite von im Durchschnitt maximal 10cm gilt die drahtlose Datenübertragung auch als sehr sicher, wenngleich sie natürlich nicht vollständig vor Angriffen geschützt ist.
Da eine Verschlüsselung der Daten nicht zwingend vorgeschrieben und dadurch jedenfalls in der Theorie ein Datendiebstahl möglich ist, besteht – wie bei vielen anderen Kommunikationsarten auch – ein gewisses Sicherheitsrisiko. Dazu verfügen die jeweiligen Anbieter in der Regel über weitere Schutzvorkehrungen, um einen Missbrauch zu verhindern. In Österreich ist das kontaktlose Bezahlen ohne Code beispielsweise mit 50 Euro limitiert. Zudem geben viele Banken ein Tageslimit für die Zahlung via NFC aus, um ihren Kunden bei Karten- oder Chip-Diebstahl mehr Sicherheit zu bieten.
Quellen und weitere Informationen:
- https://blog.beaconstac.com/2020/10/nfc-latest-trends/
- https://baningo.com/de/cards/features/digitale-visitenkarten
- NFC-Transaktionsvolumen 2020 (de.statista.com)
- Bevorzugte Bezahlmethoden während der Corona-Pandemie
- https://www.sparkasse.at/sgruppe/privatkunden/konto-karten/BankCard-NFC