Am 25. September werden die Herbstlohnrunden traditionell mit den KV-Verhandlungen der Metalltechnischen Industrie eingeleitet. Die Gewerkschaft der Metaller verhandelt an diesem Tag erstmals mit ArbeitgebervertreterInnen über die Lohnerhöhungen für das kommende Jahr.
Dabei gelten diese KV-Verhandlungen auch als Vorbild für weitere Lohnrunden und könnten somit die Richtung auch für andere Branchen vorgeben. Seitens Gewerkschaft fordert man immerhin die volle Abgeltung der Inflation zuzüglich eines Gewinnaufschlags. Das wäre eine Lohnerhöhung von fast zehn Prozent.
Voller Inflationsausgleich im zweistelligen Bereich
Eine Erhöhung ohne vollem Inflationsausgleich werde man "nicht akzeptieren", wie Chefverhandler Karl Dürtscher (GPA) und Reinhold Binder (PRO-GE) am Donnerstag mitteilen. Die Forderung sei definitiv "im zweistelligen Bereich".
Christian Knill, Industrie-Fachverbandsobmann der WKO, erklärt dazu, dass man bereits mit sinkenden Auftragszahlen und deutlich höheren Materialkosten kämpfe. Die Industrie befinde sich in einer Rezenssion. Daher werde man dieser Forderung nicht zusagen.
Bei den Gewerkschaften verweist man unterdessen auf die Rekordgewinne der letzten Jahre und die fehlende Zurückhaltung bei Gewinnausschüttungen. Eine volle Inflationsabgeltung sei jedoch notwendig und gerecht. "Zuerst sind die Preise gestiegen, jetzt müssen die Löhne rauf", erklärt der im Juni gewählte Gewerkschaftschef Reinhold Binder dazu im Ö1-Journal.
Höhere Lohnabschlüsse gegen Konsumeinbruch
Überraschende Unterstützung erhalten die ArbeitnehmerInnen und Gewerkschaften dabei von IHS-Direktor Holger Bonin. Dieser berichtet am Freitag zur aktuellen Wirtschaftslage in der ZIB2 (ORF).
Die derzeitigen Probleme der heimischen Wirtschaft resultieren auch aus einem Konsumrückgang. Deshalb müsse man seitens der Industrie ebenfalls bedenken, ob man höheren Lohnabschlüssen - auch über der Inflationshöhe - nicht doch zustimmen sollte.
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