Gehaltserhöhungen fix: Wer ab 2025 deutlich mehr Geld bekommt

Im Frühjahr und Herbst werden zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern jährlich die KV-Verhandlungen geführt. Daraus ergeben sich auch die Lohn- und Gehaltserhöhungen. Für das kommende Jahr fordern Gewerkschafter eine Abgeltung der Teuerung - teilweise sogar über 4,0 Prozent. Viele Branchen haben bereits zuvor eine Erhöhung ab 2025 fixiert. Alle Details findet man hier auf Finanz.at.

16.10.2024, 07:00 Uhr von
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Bildquelle: Canva / Unternehmen

In einigen Verhandlungen über die Kollektivverträge und Lohnerhöhungen im Vorjahr bzw. Frühjahr wurden auch bereits Regelungen für das kommende Jahr 2025 getroffen. Für viele ArbeitnehmerInnen bedeutet das mehr Gehalt und Lohn ab 2025, wie Finanz.at zuerst berichtet hat. Wie hoch diese Erhöhungen ausfallen werden und wer mehr Geld erhält, findet man hier auf Finanz.at.

Derzeit liegt die durchschnittliche Inflation von Januar bis August 2024 bei 3,5 Prozent. Die für die meisten KV-Verhandlungen, die in Oktober und November 2024 stattfinden werden, gilt die rollierende Inflation von Oktober 2023 bis September 2024. Diese liegt laut Wifo bei 3,8 Prozent. Erwartet wird, dass sie zum Jahresende noch weiter abflachen und damit im Durchschnitt sinken wird. Die Gewerkschaften fordern bei den Herbstlohnrunden eine deutliche Abgeltung der Teuerung.

Wie hoch die Gehälter ab 2025 ausfallen werden, wird sich noch zeigen. Die meisten Gewerkschafter bzw. ArbeitgebervertreterInnen fordern eine Erhöhung um über 4,0 Prozent. Grundlage dafür ist nicht nur die Inflation der letzten zwölf Monate, sondern auch, dass die Lebenshaltungskosten weiterhin hoch und Entlastungsmaßnahmen der Regierung mittlerweile gänzlich verpufft seien. Seitens ArbeitgebervertreterInnen wird aufgrund der schlechten Wirtschaftslage abermals an eine Lohnzurückhaltung appelliert.

Neben den Gehaltserhöhungen werden ab kommendem Jahr durch die teilweise Abschaffung der kalten Progression und damit verbundenen Steuersenkungen auch die Netto-Gehälter ansteigen. Wie hoch das Netto-Gehalt ab 2025 liegt, findet man hier mit dem neuen Brutto-Netto-Rechner auf Finanz.at.

Diese Lohnerhöhungen sind bereits fix

Wie berichtet, wurde für die rund 3.500 Angestellten der Brauindustrie bereits eine Einigung für ein Lohnplus von 3,9 Prozent ab Oktober 2024 erzielt. Auch die Lehrlingsbezüge, Zulagen und Zuschläge steigen um diesen Wert an. Grundlage dafür war die rollierende Inflation der vergangenen zwölf Monate (3,8 Prozent).

Traditionell starten die jährlichen Herbstlohnrunden eigentlich mit den KV-Verhandlungen der Metallindustrie. Diese werden heuer jedoch ausfallen. Grund dafür ist, dass bereits mit den Verhandlungen und Lohnerhöhungen im heurigen Jahr eine Anpassung auch für 2025 vereinbart wurde. Eine Übersicht der Gehaltserhöhungen je Branche, die bereits für das kommende Jahr fixiert wurden, findet man hier:

Die 98.000 Angestellten im Metallgewerbe werden ab November 2024 eine Ist-Erhöhung über der durchschnittlichen Jahresinflation plus 0,5 Prozent erhalten. Bereits für das heurige Jahr wurde eine durchschnittliche Erhöhung um 7,8 Prozent (Mindestgehälter bis 8,7 Prozent) beschlossen.

Der Kollektivvertrag im Hotel- und Gastgewerbe sieht vor, dass es für 2025 eine Lohnerhöhung um die Jahresinflation 2024 plus einem Prozent geben wird.

Speditionsarbeiter erhalten ab 2025 ein Gehaltsplus von 0,6 Prozent über der Jahresinflation 2024. Für das heurige Jahr wurden die Löhne im Durchschnitt bereits um 7,2 Prozent angehoben.

MitarbeiterInnen der Österreichischen Post erhalten noch bis Jahresende eine monatliche Teuerungsprämie von 200 Euro (Lehrlinge erhalten 70 Euro). Ab 2025 werden die Gehälter, Zulagen und Lehrlingseinkommen um weitere 6,45 Prozent erhöht.

Nach einer Erhöhung im heurigen Jahr um 8,2 bzw. 8,5 Prozent werden auch die rund 110.000 ArbeiterInnen und 18.000 Lehrlinge der Elektrotechnik, Metalltechnik, Mechatronik und Kfz-Mechanik ab 2025 automatisch mehr Geld bekommen. Die Erhöhung liegt bei der Inflationrate von Oktober 2023 bis September 2024 plus 0,5 Prozent.

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Die 90.000 Beschäftigten der IT-Branche erhalten bereits seit Januar bzw. Juli 2024 um über 7,25 Prozent mehr Geld. Lehrlinge erhalten sogar bis zu 9,0 Prozent mehr. Ab 2025 werden die KV-Löhne zudem um 0,65 Prozent über der Jahresinflation erhöht. Die Mindestgehälter steigen im kommenden Jahr um 0,15 Prozent über der Inflation des heurigen Jahres.

MitarbeiterInnen in Privatkrankenanstalten werden ab 2025 eine Erhöhung um den Verbraucherpreisindex plus 0,45 Prozent erhalten. Heuer wurden die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter um 9,15 Prozent angehoben. Auch die Zulagen sind deutlich gestiegen.

Für FahrerInnen von Taxi- und Mietwagen wird der Mindestlohn ab Januar 2025 auf 2.000 Euro angehoben.

Beschäftigte im Kollektivvertrag Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung haben heuer eine Gehaltserhöhung zwischen 8,7 und 9,0 Prozent erhalten. Im kommenden Jahr liegt die Erhöhung der KV-Gehälter aller Gruppen, Lehrlingseinkommen, Zulagen und Reiseaufwandsentschädigungen bei 0,4 Prozent über dem Verbraucherpreisindex (VPI) von November 2023 bis Oktober 2024, sofern dieser nicht über 6,0 Prozent liegt.

Auch die Profi-Fußballer erhalten ab Juli 2025 ein höheres Mindestgehalt von 1.800 Euro (Steigerung um 9,1 Prozent) pro Monat. Dieser Betrag wird alle zwei Jahre abermals erhöht.

Steuersenkungen ab 2025

Ab dem kommenden Jahr werden die Grenzwerte der Lohnsteuertabelle angehoben. Das führt zu einer Steuersenkung für viele ArbeitnehmerInnen in Österreich.

Einkommen (2025) Einkommen (2024) Steuersatz (2025) Steuersatz (2024)
bis 13.308 Euro bis 12.816 Euro 0 % 0 %
bis 21.617 Euro bis 20.818 Euro 20 % 20 %
bis 35.836 Euro bis 34.513 Euro 30 % 30 %
bis 69.166 Euro bis 66.612 Euro 40 % 40 %
bis 103.072 Euro bis 99.266 Euro 48 % 48 %
bis 1.000.000 Euro bis 1.000.000 Euro 50 % 50 %
ab 1.000.000 Euro ab 1.000.000 Euro 55 % 55 %
Grundlage: Erhöhung aller Tarifstufen bis zur höchsten Stufe um 3,84 %.

Den neuen Brutto-Netto-Rechner bzw. Entlastungsrechner zur kalten Progression findet man hier auf Finanz.at. Darin werden ebenfalls neben der neuen Lohnsteuer auf die prognostizierten Werte der Sozialversicherung und Absetzbeträge berücksichtigt.

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Mehr Informationen: KV-Verhandlungen 2024

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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