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Im Herbst 2024 wurden im Rahmen der KV-Verhandlungen teils deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungen für Millionen Beschäftigte in Österreich fixiert. Die meisten davon sind mit Jahresbeginn 2025 in Kraft getreten. Erstmals werden sie also im Januar auf den Konten der ArbeitnehmerInnen landen. Viele müssen jedoch nun mit Kürzungen rechnen.
Wie hoch das Netto- Gehalt nach Gehaltserhöhung und Abschaffung der kalten Progression ausfallen wird, kann mit dem Brutto-Netto-Rechner auf Finanz.at berechnet werden.
Geringere Erhöhung wegen "Härtefall-Klausel"
Zehntausende Beschäftigte werden jedoch eine deutlich geringere Lohnerhöhungen bekommen als zunächst beschlossen wurde. Das liegt an der sogenannten "Härtefall-Klausel", die etwa in der Metallindustrie gilt. Die Löhne wurden hier bereits mit November angehoben. Die Klausel ermöglicht es den Betrieben, die Lohn- und Gehaltserhöhungen um bis zu 1,5 Prozent zu reduzieren. Hintergrund ist die anhaltende Rezession und schlechte Wirtschaftslage in der Industrie.
Immerhin sollen rund 17.000 der fast 42.000 Beschäftigten in der Metallindustrie demnach eine geringere Lohnerhöhungen bekommen.
Gehaltserhöhungen und Netto-Plus ab 2025
Die meisten Erhöhungen liegen bei 4,0 Prozent - einzelne sogar deutlich darüber. Damit sind die Lohn- und Gehaltserhöhungen der IST- und Einstiegsgehälter in Österreich im Durchschnitt deutlich über der Jahres Inflation angestiegen.
Laut Statistik Austria liegt die Jahresinflation für 2024 bei 2,9 Prozent. Nach einer Inflation von 4,6 Prozent im Januar, ist sie kontinuierlich auf bis zu 1,8 Prozent in September und Oktober gesunken, zum Jahresende jedoch mit 2,0 Prozent im Dezember wieder angestiegen.
Finanz.at hat alle Gehaltserhöhungen auf Grundlage der neuen KV-Abschlüsse für 2025 exklusiv berechnet. So viel mehr Netto-Gehalt gibt es je Branche:
| Branche / KV | Erhöhung (in Prozent) |
Monatsbrutto (mindestens) |
Netto-Plus (jährlich) * |
|---|---|---|---|
| Arbeitskräfteüberlassung | 3,80 % | € 2.274,97 | € 912,14 |
| Bekleidungs- und Gerbergewerbe | 3,85 % | € 1.882,68 | € 802,79 |
| Bewachungsgewerbe | 4,10 % | € 2.123,33 | € 928,38 |
| Caritas | 4,00 % | € 2.527,00 | € 1.021,40 |
| Caritas (Hilfskräfte) | 4,00 % | € 2.152,80 | € 919,96 |
| Chemische Industrie | 3,70 % | € 1.927,72 | € 792,91 |
| Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung | 3,80 % | € 2.080,00 | € 855,45 |
| Diakonie (Fachkräfte) | 4,00 % | € 2.767,20 | € 1.099,39 |
| Diakonie (Hilfskäfte) | 4,00 % | € 2.248,90 | € 1.170,75 |
| Diakonie (Rettungssanitäter) | 4,00 % | € 2.068,40 | € 1.126,09 |
| Eisenbahn | 4,10 % | € 2.569,63 | € 1.055,55 |
| Forstarbeit | 3,60 % | € 2.182,00 | € 856,53 |
| Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung | 3,90 % | € 2.461,58 | € 981,25 |
| Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung (Hilfsleistungen) | 3,90 % | € 1.918,96 | € 824,63 |
| Güterbeförderungsgewerbe | 3,90 bis 4,40 % | € 2.076,42 | € 891,88 |
| Handel | 3,30 % | € 2.194,00 | € 806,70 |
| Information & Consulting | 3,85 % | € 2.077,00 | € 864,31 |
| IT | 3,20 % | € 2.169,00 | € 782,57 |
| Kinderbildung | 4,00 % | € 3.063,00 | € 1.195,42 |
| Kinderbildung (Assistenz) | 4,30 % | € 2.137,00 | € 971,12 |
| Metallgewerbe | 4,30 % | € 2.516,58 | € 1.077,09 |
| Öffentlicher Dienst | 3,50 % | € 2.202,90 | € 844,27 |
| Post | 6,45 % | € 2.233,33 | € 1.370,70 |
| Sozialwirtschaft | 4,00 % | € 2.150,10 | € 918,96 |
| Spedition und Logistik | 4,40 % ** | € 2.295,23 | € 1.027,30 |
| Taxi | 6,40 % | € 2.000,00 | € 1.295,59 |
| Telekom | 3,70 % | € 1.974,24 | € 809,11 |
| Textilgewerbe | 3,85 % | € 1.886,15 | € 821,15 |
| Textilreinigergewerbe | 3,95 % | € 1.882,68 | € 802,79 |
Quelle: Berechnungen von Finanz.at, Kollektivverträge 2025
* Berücksichtigt wurden die Erhöhungen der Brutto-Mindestlöhne bzw. -Einstiegsgehälter für Vollzeitbeschäftigte, sowie die Abschaffung der kalten Progression und höheren Sozialversicherungsbeiträge ab 01. Januar 2025.
** Spedition & Logistik: Erhöhung um +1,00 Prozent über Inflation 2024. Die Prognose liegt bei 3,4 Prozent. Das ergibt eine Lohnerhöhung von 4,40 Prozent.
Weitere Lohnerhöhungen folgen ab 2025
Für Beschäftigte in Privatkliniken werden die Gehälter ab April 2025 inkl. Zulagen um den VPI plus 0,45 Prozent angehoben. In der IT-Branche gibt es ab Juli 2025 eine tatsächliche Gehaltssumme von Plus 3,70 Prozent.
Auch die 225.000 Beschäftigten in der Hotellerie und Gastronomie erhalten seit November um 2,0 Prozent mehr Gehalt, nachdem sie bereits seit Mai von einer Erhöhung um 6,0 Prozent profitieren. Im Jahr 2025 soll eine weitere Erhöhung von 1,0 Prozent folgen. Andere Branchen haben bereits neue KV-Abschlüsse im Frühjahr beschlossen und werden demnach in der Frühjahrslohnrunde 2025 erneut darüber verhandeln.
Mehr Informationen: Gehalt
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