Fachkräftemangel bekämpfen: Diese Maßnahmen würden Österreich langfristig helfen

Der Fachkräftemangel ist, wie berichtet, ein großes Problem für die österreichische Wirtschaft. Dem Bruttoinlandsprodukt gehen damit rund 2,5 Milliarden Euro verloren. Konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels liegen bereits vor, ein Zeitpunkt für die Umsetzung ist laut Wirtschaftsministerium jedoch noch nicht abzusehen.

24.06.2019, 14:30 Uhr von
Bildquelle: pixabay.com / MichaelGaida /
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Wie berichtet, würde die vollständige Reduktion des Fachkräftemangels in Österreich eine Steigerung des Bruttoinlandprodukts von 2,5 Milliarden Euro bedeuten. Das sind 0,69% der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes. Besonders stark sind Unternehmen in der Gastronomie & Hotellerie, dem Bau und Baunebengewerbe und dem Metallgewerbe betroffen.

Das WIFO fordert seitens der Politik und Wirtschaft konkrete Maßnahmen ein, die den Fachkräftemangel eindämmen und damit das Bruttoinlandsprodukt deutlich anheben würden. Bisher bleibt die Umsetzung jedoch weitgehend aus. Vor allem in den Bereichen Bildung und Flexibilität der Rahmenbedingungen sieht das Wirtschaftsforschungsinstitut hohes Potential.

Bisherige Maßnahmen, wie das Fachkräftestipendium, reichen schon lange nicht mehr aus.

Diese Maßnahmen sollen den Fachkräftemangel bekämpfen

Um langfristig einem Mangel an Fachkräften in der heimischen Wirtschaft entgegensteuern zu können, müsse man bereits in der Schule beginnen. Hier fordert das WIFO die Festigung der Basiskompetenzen. Auch auf Unternehmensseite sei Handlungsbedarf. So fordert das Institut die Stärkung von betrieblichen Weiterbildungen - insbesondere zur Einbindung älterer Arbeitskräfte.

Unternehmen müssen sich verändern

Das Modell sieht folgende Maßnahmen seitens der österreichischen Unternehmen vor:

  • Einbindung älterer Arbeitskräfte: flexible Arbeitszeitmodelle, altersgerechte Arbeitsorganisation, Gesundheitsmanagement, Qualifizierung
  • Mitarbeiterbindung: familienorientierte Serviceleistungen (z.B. Betreuung), flexible Arbeitszeitmodelle, familienfreundliche Arbeitsorganisation
  • Qualifizierung: Geringqualifizierte weiterbilden, Mehrfachqualifikationen fördern

Außerdem nimmt die Weiterbildung ab 40 Jahren ab und "hier müsse man ansetzen", heißt es aus dem WIFO. Diese Aus- und Weiterbildungen müssen endlich entsprechend finanziert und gefördert werden.

Aktuell kein Umsetzungszeitpunkt im Wirtschaftsministerium bekannt

Dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort in Österreich liegen bereits mehrere mögliche Maßnahmen vor. Darunter fallen unter anderem "Maßnahmen zur Modernisierung der gesamten Lehrberufslandschaft, aktuell 15 neue Berufsbilder, insbesondere für die Baubranche, für eine nachhaltige Qualifizierung zukünftiger Fachkräfte".

Weitere Jobbörsen für Asylberechtigte geplant

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Zudem sollen mehr Jobbörsen für Asylberechtigte, die sich in Österreich aufhalten, dabei helfen qualifizierte Mitarbeiter an Unternehmen zu vermitteln. "Nach positiven Erfahrungen in Wien, Linz und Graz sind weitere Jobbörsen für Asylberechtigte vorgesehen. Zudem ist geplant, die ABA auch in Richtung Fachkräfte-Anwerbung auszubauen", so das BMDW. Die ABA ist die Austrian Business Agency ("Invest in Austria") und unterstützt heimische Firmen bei Investitionen in Österreich.

Das Wirtschaftsministerium kann derzeit jedoch keinen konkreten Zeitpunkt für die Umsetzung der Maßnahmen bekanntgeben. "Aufgrund der aktuellen politischen Situation kann derzeit kein konkreter Umsetzungszeitpunkt angegeben werden.", heißt es dazu aus dem Wirtschaftsministerium.

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Mehr Informationen: Bruttoinlandsprodukt (BIP)

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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