Endlich fix! - Diese Personen bekommen jetzt mehr Geld

Spätestens ab Januar 2023 dürfen sich viele ÖsterreicherInnen um deutlich mehr Netto-Gehalt freuen. Die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern neigen sich dem Ende, für viele Berufsgruppen konnten Einigungen bereits erzielt werden. Dazu zählen etwa die Lohnerhöhungen für die Handelsangestellte, die Metallindustrie, Sozialwirtschaft oder Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Zudem steigen die Netto-Gehälter in Österreich ab 2023 automatisch aufgrund der Lohnsteuersenkung.

30.11.2022, 11:06 Uhr von
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Bildquelle: Finanz.at / Euro

Die Inflation hat mit 10,6 Prozent laut Schnellschätzung ihr Rekordhoch von 11 Prozent im Oktober bereits überschritten. Die Preissteigerungen halten dennoch weiter an und das tägliche Leben bleibt für viele ÖsterreicherInnen spürbar teuer. Gehalts- und Lohnerhöhungen werden daher von vielen ArbeitnehmerInnen bereits sehnlichst erwartet.

Eine Übersicht darüber, welche Berufsgruppen fortan mehr Gehalt bekommen und wie sich die Steuersenkungen auf die Löhne und Gehälter auswirken werden, findet man hier auf Finanz.at:

Diese Gehaltserhöhungen sind bereits fix

Für den Handel hatte man in mehreren Verhandlungsrunden zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft um eine deutliche Lohnerhöhung für die rund 415.000 Beschäftigten gerungen. Streiks im Vorweihnachtsgeschäft wurden bereits angedroht. Nun konnte man sich am Dienstagabend endlich auf eine Erhöhung einigen. Die Gehälter steigen dabei um 7 Prozent und mindestens 145 Euro, im Durchschnitt ergibt das also 7,31 Prozent. Der Mindestbetrag von 145 Euro sorgt letztlich für eine Anhebung der Gehälter um bis zu 8,67 Prozent. Einmalige Prämien, wie anfangs vorgeschlagen, wird es nicht geben. Berufseinsteiger nach der Lehre erhalten eine Erhöhung um 8,06 Prozent.

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Die Gewerkschaft der Beamten (öffentlich Bedienstete) erreichte eine Einigung in den Verhandlungen. Die Lohn- und Gehaltssteigerung beträgt ab 01. Januar 2023 zwischen 7,15 für hohe und 9,41 Prozent für niedrigere Einkommen. Das ergibt eine durchschnittliche Erhöhung von 7,32 Prozent.

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Die KV-Verhandlungen der Metallindustrie haben ebenfalls eine Einigung hervorgebracht. Seit 01. November steigen die IST-Löhne um 5,4 Prozent plus einem Fixbetrag von 75 Euro. Die KV-Löhne steigen um +7 Prozent an. Der Mindestlohn liegt fortan bei 2.236,16 Euro. Auch Zulagen und Aufwandsentschädigungen werden um +7 Prozent erhöht.

Lehrlings in der Metallindustrie erhalten eine etappenweise Erhöhung von 100 Euro im ersten Lehrjahr. Im zweiten Lehrjahr beträgt die Erhöhung 90 Euro, im dritten 100 Euro und im vierten Lehrjahr insgesamt 120 Euro seit November. Diese Etappenerhöhung wird auch 2024 fortgesetzt.

Beschäftigte in der Sozialwirtschaft – das sind in Österreich immerhin 130.000 ArbeitnehmerInnen im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich – erhalten eine Lohnerhöhung von 10,2 Prozent. Niedrige Einkommen werden hierbei überproportional angehoben. Dieses Ergebnis wurde vergangene Woche zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern erzielt.

Die KV-Löhne für Beschäftigte im Bäckergewerbe steigen um insgesamt 6,5 Prozent seit 01. Oktober. Der neue Mindestlohn beträgt 1.657,57 Euro. Auch für Großbäcker konnte ein Gehaltsplus von 6,5 Prozent (Mindestlohn: 1.787,40 Euro) erzielt werden.

Die IST-Löhne für Beschäftigte in der gewerbliche Wärmeversorgung steigen um 5,4 Prozent und 75 Euro. Der neue Mindestlohn liegt bei 2.291,12 Euro. Auch die kollektivvertraglichen Zulagen steigen um insgesamt 7,0 Prozent.

Beschäftigte, die u.a. in Pflegeberufen tätig sind, erhalten im Dezember zusätzlich eine Pfelge-Prämie von 2.000 Euro brutto (inkl. Lohnnebenkosten).

Diese Gehaltsverhandlungen laufen noch

Auch für Beschäftigte der Brauereien wurden die Forderungen der Arbeitnehmervertreter bislang nicht erfüllt – insgesamt möchte man 11 Prozent mehr Lohn erzielen. Ein Warnstreik der 3.500 Beschäftigen fand am Montag statt.

Auch die 50.000 Beschäftigten in der Eisenbahnbranche folgten diesem Aufruf und streikte ebenfalls landesweit am Montag. Sie fordern 500 Euro mehr Bruttogehalt pro Monat auf alle KV- und IST-Löhne.

Weitere Forderungen der Gewerkschaft sind etwa 2.000 Euro brutto Monatsgehalt für alle Beschäftigten in der Reinigungsbranche und im Bewachungsgewerbe bzw. Flughafen-Sicherheitspersonal.

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Politikergehälter steigen voraussichtlich um 5,2 Prozent

Österreichs Politikergehälter werden im kommenden Jahr 2023 voraussichtlich um 5,2 Prozent steigen. Für Bundespräsident und -Kanzler würde das eine Gehaltserhöhung von über 2.000 Euro pro Monat bedeuten. Die jährliche Anpassung ist im Bezügegesetz geregelt und wird zum Jahresende im Amtsblatt veröffentlicht. Ein Beschluss über die tatsächliche Anpassung steht noch aus.

>> alle Details und Tabellen zu den Politikergehältern 2023 findet man hier zum Nachlesen.

Pensionserhöhung und Pensionsbonus 2023

Pensionistinnen und Pensionisten erhalten aufgrund des gesetzlichen Anpassungsfaktors von 5,8 Prozent eine entsprechende Erhöhung der Brutto-Pension. Durch einen Pensionsbonus von bis zu 500 Euro im März 2023 und eine Erhöhung der Ausgleichszulage sollen niedrige Pensionen stärker angehoben werden als höhere Pensionen.

>> Alle Details zur Pensionserhöhung und dem Pensionsbonus 2023 findet man hier. Mit dem Pensionsrechner von Finanz.at kann die Erhöhung für das kommende Jahr einfach errechnet werden.

Steuersenkungen und neue Grenzwerte

Ab Januar wird neben der Anpassung der Grenzwerte der Lohn- und Einkommensteuer an die Inflation (Abschaffung der kalten Progression) auch die nächste Steuersenkung in Kraft treten. Die Senkung der zweiten Tarifstufe von 35 auf 30 Prozent gilt nun für das gesamte Kalenderjahr 2023 und die dritte Stufe wird von 42 auf 41 Prozent gesenkt.

Damit erhalten alle Steuerpflichtigen in Österreich eine zusätzliche steuerliche Entlastung und letztlich mehr Netto vom Brutto im Börserl.

>> Die neue Lohnsteuertabelle für 2023 findet man hier auf Finanz.at.

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Mehr Informationen: Gehalt

aktualisiert: 30.11.2022, 11:12 Uhr
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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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