Laut Experten des Wifo ist durch die Anpassung der Lohn- und Einkommensteuer an die Inflation mit Steigerungen der Nettogehälter von 5,3 Prozent zu rechnen. Mit dieser Maßnahme werden die Tarife der Lohnsteuer und Einkommensteuer an die Inflation angepasst. Alle Informationen zur aktuellen Lohnsteuertabelle in Österreich, findet man hier auf Finanz.at.
Abschaffung der kalten Progression entlastet alle
Ab 01. Januar 2023 wird die kalte Progression als "schleichende Steuererhöhung" abgeschafft werden. Der entsprechende Beschluss fällt am Mittwoch im Ministerrat, die Bundesregierung mitteilt. Das dafür vorgesehene Gesetz ging bereits in Begutachtung und soll nun im Nationalrat beschlossen werden. Diese Maßnahme soll vor allem mittlere Einkommen in Österreich steuerlich entlasten.
Bereits im kommenden Jahr soll diese Maßnahme eine Gesamtentlastung für SteuerzahlerInnen von 1,8 Milliarden Euro ergeben. Immerhin zwei Drittel der Entlastung sollen direkt und automatisch an SteuerzahlerInnen in Österreich zurückgegeben werden. Das letzte Drittel komme besonders Erwerbstätigen und PensionistInnen zugute. Laut Wirtschaftsexperten wird alleine dadurch eine Netto-Lohnsteigerung von 5,3 Prozent für alle erwartet.
Entlastung ab 2023 berechnen
Einen Entlastungsrechner zur Abschaffung der kalten Progression ab 2023 findet man hier auf Finanz.at. Die aktuelle Lohnsteuertabelle findet man hier.
Erneute Senkung der Lohn- und Einkommensteuer
Ab Juli 2023 wird zudem die dritte Tarifstufe der Lohnsteuer von derzeit 42 auf 40 Prozent gesenkt werden. Das ergibt einen Mischwert von 41 Prozent für das gesamte Jahr 2023. Bereits in diesem Jahr wurde mit einem Mischwert von 32,5 Prozent für die Lohn- und Einkommensteuer gerechnet, da die Anpassung der zweiten Steuerstufe von 35 auf 30 Prozent unterjährig im Juli erfolgte. Diese Maßnahmen wurden im Rahmen der öko-sozialen Steuerreform beschlossen.
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Lohnverhandlungen starten
Dabei wird seitens Wifo an Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter appelliert, diese Lohnsteigerung durch die Abschaffung der kalten Progression bereits im Herbst in die KV-Verhandlungen einfließen zu lassen. Aufgrund der Inflation von 9,3 Prozent im Juli, forderte der ÖGB etwa einen Mindestlohn von 2.000 Euro brutto. Laut Gewerkschaft werden aktuell rund 180.000 Jobs mit weniger als 1.700 brutto bezahlt. Die Herbstlohnrunde startet traditionell am 19. September mit den Verhandlungen der Metallbranche.
3.000 Euro steuerfrei pro Mitarbeiter
Bereits im Sommer warb die Bundesregierung von ÖVP und Grünen - allen voran Bundeskanzler Karl Nehammer - in Hinblick auf die Herbstlohnrunde für die steuerfreien Mitarbeiter-Prämien von 3.000 Euro. Diese seien für ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen steuer- als auch abgabenfrei, sowie von auch von Sozialversicherungsbeiträgen befreit - also: "brutto für netto".
Die Regierung plädiert dafür, auch diesen Bonus bei den Lohnverhandlungen zu berücksichtigen. Damit könnten ArbeitnehmerInnen durch eine Prämie gegen die Teuerung massiv entlastet werden.
Mehr Informationen: Steuerreform