Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich neuerlich gestiegen. Mit Ende September waren insgesamt 320.760 Personen arbeitslos gemeldet oder in Schulung. Das sind 14.601 Personen mehr (+ 4,8 Prozent) als vor zwölf Monaten.
Auch die Arbeitslosenquote ist mit September wieder um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 5,9 Prozent angestiegen. Bereits seit April hält dieser Negativtrend am Arbeitsmarkt bereits an.
Schuld daran sei unter anderem auch die anhaltend schlechte Wirtschaftslage in Österreich liegen. Viele Betriebe - vor allem die Baubranche und Industrie stechen hierbei hervor - sind von einer besonders schlechten Auftragslage betroffen. Die Arbeiterkammer sieht das als Anlass, neuerlich eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes zu fordern.
Arbeitslosengeld soll auf 70 Prozent erhöht werden
Die "Qualifizierungsoffensive" des Arbeitsministeriums, um neue Fachkräfte anzuwerben und Arbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen, sei grundsätzlich zu begrüßen, so AK-Präsidentin Renate Anderl. Sie fordert dazu jedoch auch deutlich mehr finanzielle Mittel für das Arbeitsmarktservice. Diese seien notwendig, um die Ziele erreichen zu können.
Außerdem müsse das Arbeitslosengeld endlich auf 70 Prozent erhöht und an die Inflation angepasst werden. "Die Teuerung trifft Arbeitssuchende besonders hart", so Anderl weiter. Laut Arbeiterkammer würden Arbeitslose teilweise mit weniger als 50 Prozent des letzten Einkommens auskommen müssen.
Erst im Frühjahr hieß es als Konter dazu seitens Bundesregierung, dass durch die steigenden Gehälter aufgrund der Lohnverhandlungen das Arbeitslosengeld ohnehin ansteigen würde. Die geplante Arbeitsmarktreform, die auch eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes beinhalten hätte sollen, wurde im Frühjahr nach mehreren Monaten auf Eis gelegt. Zuletzt war ein degressives Modell für das AMS-Geld geplant, das anfänglich höher ausfällt und mit Fortdauer der Arbeitslosigkeit abgesenkt wird.
"Wie soll man mit weniger als der Hälfte des Einkommens sein Leben bestreiten, wenn die Ausgaben gleich bleiben und Mieten und Preise sogar steigen? Das kann sich nicht ausgehen - so produziert man mutwillig Armut", erklärt Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung.
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