Zunächst sollte klar sein, was Megatrends genau sind, wie sie sich erkennen lassen und ob es neben Vorteilen in Megatrendsektoren auch Nachteile gibt. Außerdem ist es sinnvoll, sich einen Überblick über die derzeit wirklichen Megatrends zu verschaffen, um anschließend die individuell passende Investmententscheidung zu treffen.
Ein Megatrend am Aktienmarkt – Was ist das eigentlich?
„Megatrend“ ist ein Begriff, der schon seit einigen Jahren weit verbreitet ist. Damit wird eine langfristige Entwicklung bezeichnet, die eine extrem hohe Relevanz für alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft hat. Megatrends bringen, im Gegensatz zu kurzfristigen Trends, in der Regel einen bedeutenden strukturellen Wandel mit sich. Dabei können sie gerne einmal über Jahrzehnte andauern. Sie lassen sich also mit einigermaßen hoher Zuverlässigkeit in die Zukunft verlängern – gerade, wenn sie erst seit einigen Monaten oder wenigen Jahren an Fahrt aufgenommen haben.
Für den Aktienmarkt spielen alle Arten von Trends selbstverständlich seit jeher eine enorme Rolle. Als Trend an der Börse wiederum werden Kursbewegungen verstanden, die sich aufwärts oder auch abwärts bewegen. Ein Megatrend beeinflusst die Wirtschaft natürlich in gleichem Maße, wie er die Gesellschaft und Politik beeinflusst. Kurse an der Börse, die nicht selten in extremer Weise ausschlagen, sind hierbei in vielen Fällen Ausdruck eines Wandels, den die Megatrends mit sich bringen.
Ein Börsenkurs, der aufgrund eines Megatrends stark ansteigt, spiegelt in gewisser Weise die Erwartungen von Investor:innen an die Zukunft wieder. Einige professionelle sowie private Anleger:innen verfolgen bestimmte Investment-Strategien, um von den Megatrends in optimaler Weise profitieren zu können. Dabei dürfte zunächst entscheidend sein, globale Megatrends überhaupt als solche zu erkennen und dabei bestenfalls auch noch früher dran zu sein als andere.
Globale Megatrends erkennen – Wie geht das?
Um globale Megatrends erkennen zu können, ist es sinnvoll, sich die Unterschiede zu anderen Trends einmal genauer anzuschauen. Schnell wird dabei klar, dass es keine „normalen“ Trends gibt, sondern nur Trends, die in unterschiedliche Kategorien fallen. Megatrends stellen dabei eine dieser Kategorien dar.
Das Zukunftsinstitut, das sich selbst als einer der wichtigsten Think-Tanks der Trend- und Zukunftsforschung versteht und strategisches Wissen für die Wirtschaft von morgen liefert, teilt Trends in folgende Kategorien ein:
- Natürliche Evolution und Klimawandel
- Soziokulturelle Trends
- Technologietrends
- Konsumtrends (verbraucher- und marktbezogene Trendentwicklungen)
- Zeitgeist- und Modetrends
- Mikrotrends
Die natürliche Evolution sowie der Klimawandel stellen sicherlich eine ganz besondere Art von „Trend“ dar. Denn sie, so das Zukunftsinstitut, „sind die großräumigen und universellen Veränderungen, die die Grundbedingungen allen Lebens festlegen.“ Der Begriff des Trends ist hier gängig – auch, wenn die meisten mit ihm im Alltag anderes verbinden dürften. Eurostat beispielsweise, das statistische Amt der Europäischen Union, spricht auch von Trends in Bezug auf ausgewählte Indikatoren für den Klimawandel.
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Letztlich sind alle anderen Trends – auch die Megatrends – immer in Abhängigkeit und Bezug zu dieser Kategorie zu verstehen. Sowieso ist kaum ein Trend von einem anderen klar zu trennen und nicht in irgendeiner Weise mit ihm verbunden. Doch um mit Trends in Unternehmen oder an der Börse richtig arbeiten zu können, ist es sinnvoll, die Bedeutung und den Wirkungsbereich einer Trendart zu erfassen.
Ein Beispiel: Die Unterschiede zwischen soziokulturellen Trends und Megatrends
Werfen wir als Beispiel einen Blick auf soziokulturelle Trends. Darunter lassen sich mittelfristige Veränderungsprozesse fassen, die zehn bis maximal fünfzehn Jahre andauern. Unter soziokulturelle Trends fallen oft jene, von denen wir im Alltag vermehrt sprechen. Denn sie beinhalten die Einstellungen von Menschen und deren Wertorientierungen und Sehnsüchte, die den sozialen Wandel prägen.
Meistens machen diese Wünsche einer Gesellschaft sich auch in der Konsumkultur und in Produktwelten bemerkbar. Die „Entschleunigungsbewegung“ oder auch der „Minimalismus“ stellen derzeit (noch) soziokulturelle Trends dar. Natürlich können aus solchen und anderen Trendarten aber im Laufe der Zeit genauso Megatrends werden.
Megatrends nun als Gegenbeispiel zu soziokulturellen Trends bringen langfristige globale Veränderungen mit sich. Wenn über Jahre hinweg viele Menschen in einem Land ihre Wohnungen minimalistischer einrichten und versuchen, mit weniger auszukommen als die Jahre zuvor, muss das die Welt nicht nachhaltig verändern.
Steigen große Unternehmen aber nach und nach auf erneuerbare Energien um und werden fossile Brennstoffe immer seltener verwendet, verändert sich dadurch die Zukunft des Planeten immens. Megatrends formen also in den meisten Fällen ganze Gesellschaften um, wobei technologische, soziale und ökonomische Wandlungsbewegungen zusammenwirken.
Megatrends
- dauern meistens mehrere Jahrzehnte an.
- wirken sich auf alle gesellschaftlichen Bereichen, die Ökonomie, das Zusammenleben der Menschen, die Medien und politische Systeme aus.
- sind globale Phänomene – auch, wenn sie nicht an allen Orten gleich stark auftreten und sich gleich auswirken.
- sind komplex und haben viele Facetten. Sie erzeugen eine ganz eigene Dynamik.
In Megatrends investieren – Sinnvoll oder nicht?
Grundsätzliches
Wie bereits klargeworden sein sollte, betreffen Megatrends auch die Wirtschaft in ihrer Gesamtheit. Das heißt jedoch nicht, dass sich ein Megatrend in jeder Branche, jedem Markt oder Segment in gleicher Weise abzeichnet. Manche Branchen können durch einen Megatrend zu echten Boom-Branchen werden, andere wieder sind vielleicht nur leicht betroffen oder leiden gar unter dem Megatrend.
Zudem können sich die Wandlungen und Veränderungen natürlich in ganz unterschiedlicher Geschwindigkeit abspielen. Ein Markt ist beim Wandel dann ein Vorreiter und verändert sich rasend schnell, während der andere als Nachzügler deutlich länger braucht.
Dies sind Faktoren, die beim Investment in Megatrends eine wichtige Rolle spielen. Grundsätzlich bedeutet dieses Investment aber natürlich, dass man sein Kapital in Bereiche anlegt, die vermeintlich zu den Gewinnern einer Megatrend-Entwicklung zählen (werden).
Dabei geht man davon aus, dass diese Bereiche in überdurchschnittlicher Weise wachsen werden und deutlich erfolgreicher sind als bisher und als andere Bereiche.
Mit einer Megatrend-Strategie setzt man auf entsprechende erhoffte Kursentwicklungen und Ertragsausschüttungen. Bereiche, die unter den Megatrends hingegen eher leiden werden, versucht man in entsprechender Weise selbstverständlich lieber zu meiden. So schlüssig das auch klingen mag, gibt es dennoch Dinge, die auch gegen die Megatrends sprechen. Doch zunächst noch einmal drei Pro-Argumente.
Das spricht für Megatrend-Investments
- Unternehmen, die in boomenden Branchen aktiv sind und sich auf Zukunftsmärkten bewegen, wachsen vergleichsweise deutlich schneller. So bieten Aktien, die auf einen Megatrend gerichtet sind, nicht nur Kurspotenziale über dem Durchschnitt. Nicht selten sind mit ihnen sogar in kurzer Zeit hohe Gewinne möglich.
- Überdurchschnittliche Gewinne durch Geschäftsmodelle im Bereich der Megatrends schlagen sich auch in Ausschüttungen und Kursen nieder.
- Dadurch, dass bei Megatrend-Strategien gezielt Geschäftsmodelle und Bereiche gemieden werden, die als veraltete betrachtet werden, sinkt das Risiko der Long-Run Underperformance.
Das spricht gegen Megatrend-Investments
- So eindeutig ein Megatrend hin und wieder auch zu sein scheint, so unsicher ist dennoch manchmal, ob er wirklich hält, was er verspricht. Nicht immer lassen sich absolut zuverlässige Prognosen zu Megatrends treffen und manchmal trügt die eigene Intuition – vor allem eben gerade dann, wenn man vor allen anderen dran sein möchte.
- In den Aktienkursen sind die Erwartungen an überdurchschnittliche Entwicklungen im Zuge von Megatrends nicht selten schon eingepreist. Mit einer Überperformance ist dann nicht mehr zu rechnen.
- Wer sich zu sehr auf bestimmte Branchen und Märkte rund um Megatrends konzentriert, verliert mitunter aus den Augen, dass eine Risikostreuung bei Aktieninvestments immer sinnvoll ist. Fast schon automatisch ergeben sich dann spezifische Marktrisiken durch zu wenig Streuung.
Megatrends in unterschiedlichen Bereichen
Auch, wenn an vorheriger Stelle Megatrends von anderen Trends unterschieden wurden – darunter etwa Technologietrends – können innerhalb der Megatrends natürlich wieder unterschiedliche Einteilungen erfolgen. Vier Bereiche von Megatrends lassen sich dabei grundsätzlich sinnvoll unterscheiden – um sich einen Überblick zu verschaffen und etwa Investitionsentscheidungen gezielt und branchenspezifisch treffen zu können.
1. Technologische Megatrends
Den ersten Bereich bilden die technologischen Megatrends. Es handelt sich bei ihnen in der Regel um diverse Lösungen durch neue oder weiterentwickelte Technologien, die dabei helfen, bestimmte Hürden zu beseitigen oder wichtige Herausforderungen zu bestehen.
Wichtige und aktuelle Stichworte im Bereich technologischer Megatrends sind:
- Digitalisierung
- Internet der Dinge (IoT: Internet of Things)
- Big Data
- Künstliche Intelligenz (AI: Artificial Intelligence)
- Blockchain
- Automatisierung
- Robotik
- Konnektivität
- 3D-Druck
2. Ökologische Megatrends
Das Bewusstsein dafür, dass unsere Umwelt gefährdet ist und dass nachhaltigeres Leben notwendig ist, um die Gesundheit des Planeten langfristig zu sichern, kommt bei immer mehr Menschen an.
Ökologische Megatrends beschreiben daher Entwicklungen der globalen Gesellschaft, Politik sowie der Kultur. Sie sorgen außerdem auf lange Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit für fundamentale Neuausrichtungen bestimmter Wirtschaftszweige oder gar des weltweiten Wirtschaftssystems.
Wichtige und aktuelle Stichworte im Bereich ökologischer Megatrends sind:
- Klimawandel
- Ressourcenknappheit
- Wasserknappheit
- Umweltverschmutzung durch Plastik
- Überfischung
- Gefährdung der Ökosysteme
- Schadstoffbelastungen
- Dekarbonisierung
- Erneuerbare Energien
- Atomausstieg
- Biologische Landwirtschaft
3. Gesellschaftliche Megatrends
Die Welt, die sich um die Gesellschaften herum verändert, verändert auch die Gesellschaften an sich. Globale Probleme und Herausforderungen gerade in Bezug auf die Umwelt und das Klima, neue digitale Realitäten und Schnelllebigkeit bestimmen unsere Gegenwart. Diese Gegenwart bringt eigene gesellschaftliche Trends hervor, die sich über zehn, zwanzig oder vielleicht auch dreißig Jahre erstrecken können, bis sie von neuen Gesellschaftstrends abgelöst werden.
Wichtige und aktuelle Stichworte im Bereich gesellschaftlicher Megatrends sind:
- Neues Umweltbewusstsein
- Demografischer Wandel
- Wertewandel
- Global starkes Bevölkerungswachstum
- Urbanisierung
- Inklusion
- Diversität
- Aufbrechen veralteter Geschlechterrollen
- Fitness, Wellness, Health(care)
- Steigende Lebenserwartung
4. Wirtschaftliche Megatrends
Gerade technologische Megatrends und ebenso die neuen Erwartungen und Herausforderungen durch den zunehmenden ökologischen Wandel beeinflussen massiv die Wirtschaft. Diese wird sich in starker Weise weiter umgestalten. Auch die Art des Arbeitens an sich befindet sich im Wandel.
Wichtige und aktuelle Stichworte im Bereich wirtschaftlicher Megatrends sind:
- Globalisierung
- Nachhaltiges Wirtschaften
- New Work
- Internationale Arbeitsteilung
- Flexible Arbeitszeiten
- Digitale Geschäftsmodelle
- Onlinehandel
- Sharing Economy
- Neue Mobilitätsformen
Boomende Branchen und aktuelle Megatrends
Erneuerbare Energien
Fünf brandaktuelle Megatrends dürfen für eine abschließende Betrachtung nicht fehlen – und welcher Megatrend wäre dafür zum Einstieg besser geeignet als die erneuerbaren Energien? Sie vereinen fast alles, was die Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur derzeit umtreibt.
Sie sind Zeichen für den Klimawandel und dessen einzig logische gesellschaftliche und politische Reaktion, den ökologischen Wandel. Außerdem sind sie als wahrer Wendepunkt in der Energiegeschichte der Menschheit zu sehen.
Letztlich haben sich die erneuerbaren Energien nicht nur in Österreich, sondern weltweit zu einer der führenden Technologiebranchen und damit eben auch zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Sie sorgen für Wachstum sowie für neue Arbeitsplätze. Für Investor:innen in Megatrends dürften sie daher besonders interessant sein.
Obwohl fossile Brennstoffe auch in Österreich noch der hauptsächliche Energielieferant sind, verändert sich der Energiesektor bereits extrem. Im Jahr 2019 wurden in Österreich bereits 0,14 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt. Zehn Jahre zuvor, im Jahr 2009, waren es nur 0,08 Prozent, was also fast eine Verdopplung bedeutet.
In den kommenden Jahren ist weiterhin mit einem starken Anstieg der Nutzung erneuerbarer Energien, wie Windkraft oder Solarenergie und gerade auch des Photovoltaiksektors und mit einem stetigen Rückgang der fossilen Brennstoffe zu rechnen. Verdrängen werden die erneuerbaren Energien die fossilen Brennstoffe in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren allerdings vermutlich vorerst nicht.
Wer in den Megatrend „Erneuerbare Energien“ investieren möchte, hat dafür im Grunde drei Möglichkeiten:
- Investments in Hersteller erneuerbarer Energien
- Investments in Unternehmen, die wiederum in die Infrastruktur zur Förderung erneuerbarer Energien investieren
- Investments in Gesellschaften, die sowohl erneuerbare Energien zur Verfügung stellen als auch an der Infrastruktur zu deren Förderung arbeiten
Pharma und Biotech
Sowohl Pharmakonzerne als auch Biotechnologieunternehmen können sich auf einen regelrechten Paradigmenwechsel einstellen, der sich in den kommenden Jahren erst richtig entfalten und vollziehen kann. So richten bereits jetzt immer mehr Unternehmen ihren Fokus auf Nischenkrankheiten und weg von der Primärversorgung.
In der Forschung und in der Entwicklung werden gleichermaßen immer mehr Ressourcen für Nischenkrankheiten verbraucht. Auch verzeichnet die Medizinforschung ernstzunehmende Fortschritte in diversen relevanten Bereichen, darunter etwa die Immunonkologie, die Zell- und Gentherapie und die Behandlung von Krebs und verschiedenen seltenen Krankheiten.
Das alles trägt dazu bei, dass viele Arzneimittelhersteller nun innovative, neue Medikamente auf den Markt bringen und dafür oft keine langen Entwicklungszeiten benötigen. Denn gerade die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA zeigt in den vergangenen Jahren erhöhte Bereitschaft, derlei neue Medikamente gerne kurzfristig und zügig zuzulassen.
Da auf Seiten der Nutzer:innen nach eine unbefriedigte Nachfrage nach „Nischenmedikamenten“ herrscht, haben Hersteller dieser Medikamente natürlich auch die Möglichkeit, eine nach oben hin recht offene Preispolitik zu verfolgen. Die Umsätze der Industrie dürften also in Zukunft bedeutend steigen, weshalb dieser Megatrend für Anleger:innen auf jeden Fall einen Blick wert ist.
Generell sind Aktien aus dem Pharmasektor beliebt, weil damit hohe Gewinne möglich sind – auch in den kommenden Jahren. Das hat verschiedene Gründe: Die Branche wird von einigen großen Konzernen dominiert. Bringen diese ein umsatzstarkes Medikament auf den Markt, können sie über viele Jahre einen stabilen Gewinn und Cashflow generieren. Gerade in der Krebsforschung sowie in der Herz- und Kreislaufforschung werden hohe Erträge erzielt.
Im Zuge der Corona-Pandemie rückte auch das Thema Impfungen in den Fokus. Derzeit boomende Impfstoffe, wie etwa jener von BioNTech, versprechen Renditen von 11 Prozent Zinsen p.a. Wer in die Pharma- und Biotech-Branche investieren möchte, sollte Unternehmen, die aktuell verstärkt an Impfstoffen arbeiten, unbedingt auf dem Schirm haben.
Autonomes Fahren und Elektromobilität
Die Automobilindustrie richtet den Blick immer mehr in eine Zukunft, in der jedes fünfte Auto mit Strom betrieben wird und in der die Fahrzeuge auf den Straßen immer häufiger „von selbst fahren“. Selbstständiges Einparken und automatische Spurwechsel sind bereits jetzt keine utopischen Zukunftsvisionen mehr und könnten bald schon Alltagsrealität im österreichischen Straßenbild sein.
Die Elektromobilität schreitet in Österreich gut voran: Der Markt dafür wurde bereits durch Bonuszahlungen gefördert und damit für Interessenten attraktiver gemacht – mit großem Erfolg: Elektro-Autos werden hierzulande immer beliebter.
Das liegt neben dem Elektromobilitätsbonus an den inzwischen deutlich gesunkenen Preisen. Die Autohäuser bringen verstärkt Klein- und Kompaktwagen auf den Markt, die zwar immer noch teurer als die diesel- und benzinbetriebenen Autos sind, aber trotzdem leistbar. Dass das Konzept funktioniert, belegt die steigende Zahl der Neuzulassungen.
Es ist zu erwarten, dass sich das Preisgefälle Jahr für Jahr verringert. Der Kaufpreis, die Betankung sowie die Wartung dürften zukünftig unter den Kosten der meisten bisherigen Fahrzeuge liegen.
Doch nicht nur der Kaufpreis, auch die Funktionalität wird in wenigen Jahren immense Verbesserungen verzeichnen können.
Mit einer einzigen Ladung eines Elektrofahrzeugs sollen dank größerer und deutlich effizienterer Batterien fast 500 Kilometer zurückgelegt werden. Gerade dieser Anstieg an Leistung wird ein Argument für viele bislang noch skeptische, aber durchaus an der E-Mobilität Interessierte sein.
Von diesen Entwicklungen profitieren werden Vorreiter der Branche. Dazu gehören zum einen diverse Autohersteller wie Daimler, BMW, Audi, VW und Tesla Motors. Zum anderen sind der Internetkonzern Google und verschiedene Zulieferer der Branche wie etwa der Reifen-Hersteller Continental und Chip-Hersteller die Gewinner dieser Megatrends. Denn erst sie machen die E-Mobilität und das autonome Fahren erst möglich. Wer investieren möchte, sollte sich entsprechende Unternehmen also auf die Liste schreiben.
Künstliche Intelligenz
Dafür, dass die Automobilbranche rund ums autonome Fahren derzeit so boomt, ist auch die künstliche Intelligenz verantwortlich. Denn neben entsprechenden Sensoren braucht es maschinelle Lernverfahren, die für das sichere Funktionieren der Technik im Straßenverkehr sorgen.
Mit Hilfe der AI werden komplexe Situationen auf der Straße und vor allem in hektischen Groß- und Innenstädten analysiert und verarbeitet. Auf Basis dieser Daten können die Computer immer präziser arbeiten und lernen, in jeglichen Situationen optimal zu reagieren. In naher Zukunft werden sich von Robotern betriebene Autos daher vermutlich vor allem dank der künstlichen Intelligenz sicherer im Straßenverkehr verhalten als wir Menschen mit unserer begrenzten Leistungs- und Lernfähigkeit.
Doch die künstliche Intelligenz kommt selbstverständlich nicht ausschließlich beim autonomen Fahren zum Einsatz. Überall, wo Mustern in Bildern, Sprache oder Datenbanken erkannt und interpretiert werden müssen, wo optimale Lösungen für unterschiedlichste komplexe Situationen gefunden oder relevante Informationen gefiltert werden müssen, kann die AI enorm hilfreich sein.
Ob bei virtuellen Assistenten oder Chatbots, für die Robotik, Suchmaschinen, die Gesichtserkennung, die Cyber-Sicherheit, das Marketing und den Vertrieb oder etliche andere Bereiche – in solchen Bereichen lässt sich künstliche Intelligenz erfolgsversprechend und praktisch nutzen.
Bei Investments in diesen Megatrend sollte man vor allem die „Riesen“ der Branche im Auge behalten. Dazu gehören nach wie vor die Google-Mutter Alphabet, das Software-Unternehmen Cadence Design Systems und andere an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelten Firmen.
Andere boomende Branchen und Sektoren
Weitere Boom-Branchen und Sektoren rund um Megatrends versammelt abschließend folgende Liste:
- Sicherheit
- Individualisierung
- Silver Society
- Seniorenresidenzen
- Zahlungsabwicklung
- Cloud
- Wohnimmobilien
- Räumlich stark begrenzte Wohnkonzepte wie Tiny Houses
- Reisevermittlung
- Geistige Fitness
- Individuelle Information
- Abfallwirtschaft
- Wasserversorgung
- Duft- und Aromastoffe
- Baumaterialien
- Kosmetika
- Moderne Arbeitsbekleidung
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