Die Auszahlung des bereits im Juni beschlossenen 60-Euro-Zuschuss sollte eigentlich ab Juli erfolgen. Konkret hätten Familien, bei denen wenigstens ein Elternteil Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Notstandshilfe oder die Ausgleichszulage bezieht, pro Kind 60 Euro erhalten sollen. Auch Alleinerziehende und Alleinverdienende mit einem maximalen Einkommen von 2.000 Euro brutto pro Monat haben darauf Anspruch. Diese soll bis Ende 2024 gelten und somit in Summe 1.080 Euro pro Kind extra bringen.
BezieherInnen von Sozialhilfe sollten zusätzlich 60 Euro monatlich erhalten - auch, wenn sie keine Kinder haben. Für sie wird die Auszahlung bis Jahresende 2023 beschränkt und beträgt immerhin 360 Euro für das gesamte Kalenderjahr.
Wie bereits seit August bekannt ist, müssen sich Anspruchsberechtigte jedoch weiterhin gedulden. Eine Auszahlung sei erst gegen Ende September realistisch, hieß es damals aus dem Sozialministerium auf Nachfrage von Finanz.at.
Weitere Verzögerung möglich
Nun stellt sich heraus, dass sich die Auszahlung neuerlich verzögern könnte. Wie man von mehreren MitarbeiterInnen bei dafür zuständigen Stellen hört, ist auch der September eher unwahrscheinlich. Es soll bis dato "noch keinen Erlass des Bundes" geben, heißt es. Damit würde die im Juni groß angekündigte und medienwirksam präsentierte Maßnahme "gegen Kinderarmut" um vier Monate später kommen als versprochen.
Bislang hatte sich die Auszahlung laut Auskunft des Sozialministeriums gegenüber Finanz.at verzögert, da in den zuständigen Ressorts die dafür notwendigen Mechanismen nicht abgeschlossen waren. Finanz.at hat berichtet. Auf Nachfrage wurde seitens Sozialministerium mitgeteilt, dass für die Auszahlungen unterschiedliche Ressorts zuständig seien. Das ressortübergreifende Projektmanagement liege im Bundeskanzleramt.
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Fehlende Beträge werden rückwirkend ausbezahlt
Immerhin: Laut Sozialministerium werde bereits bei der ersten Auszahlung der Betrag der vorangegangenen Monate rückwirkend erstattet. Das beudetet bei einer Auszahlung im September 180 Euro, im Oktober gar 240 Euro pro Kind.
Versprechen nicht gehalten
Die im Rahmen einer groß-inszenierten Pressekonferenz präsentierten Maßnahmen sollten vor allem Kinderarmut in Österreich bekämpfen. Immerhin leben hierzulande aktuell rund 350.000 Kinder in Armut oder sind akut davon bedroht.
Viele Familien, die sich auf diese antragslose Hilfe im Juli verlassen haben, sind bereits seit Beginn der Teuerungskrise in besonderer finanzieller Bedrängnis. Dass sich die versprochene Unterstützung für sie abermals verzögern könnte, ist nicht mehr nachvollziehbar.
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