Das erste Jahr der Berechnung wird auch als Basisjahr bezeichnet. Berechnet man den Preis, so kann man die Preissteigerung in Gegenüberstellung des Vorjahres daraus errechnen. Daraus kann man in weiterer Folge die sogenannte Inflationsrate berechnen.
In Österreich ist für diese Berechnung die Statistik Austria zuständig. Mit der Zeit verlieren die Warenkörbe an Repräsentationskraft, weil sich das Konsumverhalten der Bürger sehr schnell ändert. Daher gibt es eine jährliche Anpassung der Warenkörbe.
Gründe und Auswirkungen für die Inflation
Grundsätzlich kommt es zu einer Inflation, wenn mehr Geld als Waren im Umlauf sind. In Krisensituationen beispielsweise werden Waren in größeren Mengen und schneller gekauft als normalerweise. Oft wird sogar so schnell gekauft, dass in weiterer Folge die Waren nicht schnell genug hergestellt werden. Der Bestand an Waren wird also knapper, die Nachfrage wird gleichzeitig jedoch höher, wodurch folglich die Preise für diese Waren steigen.
Die Menschen sind dennoch gewillt, noch mehr für die Waren auszugeben. Die Kaufkraft sinkt jedoch – das Preisniveau steigt hingegen – mehr Geld ist im Umlauf als Waren. Würde die Zentralbank in einem solchen Falle noch mehr Geld drucken lassen, so würde sich die Inflation noch mehr verstärken, da noch mehr Geld im Umlauf wäre. Dies hätte zur Folge, dass das Geld noch weniger wert wäre.
Die unmittelbaren Folgen der Inflation sind also, dass die Kaufkraft des Geldes immer mehr und mehr sinkt, die Waren hingegen immer teurer werden. Um die Systematik der Inflation und deren Folgen zu verdeutlichen, ist im Folgenden ein Beispiel angeführt.
In Deutschland war auf Grund der immer weiter steigenden Inflation die Reichsmark in den 1920er Jahren nahezu wertlos. Dennoch produzierte die Notenbank immer noch weiter neues Geld. So kostete ein Brot mehr als 100 Milliarden Reichsmarkt, ein Zug- oder Straßenbahnticket 150 Milliarden Reichsmark. Das Geld musste folglich regelrecht mit Körben transportiert werden, da diese Menge Geld gar nicht mehr in einen Geldbeutel passte. Würde die Inflation in den heutigen Zeiten erneut solche Ausmaße erreichen, so würde dies einen Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft bedeuten.
Wie kann man der Inflation entgegenwirken?
Die nationalen Zentral Banken haben gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank die Aufgabe, der Inflation entgegenzuwirken und diese so weit wie nur möglich zu kontrollieren. Die wichtigste Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass diese nicht zu sehr steigt. So ist eine Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen, die Zinsen zu erhöhen, wenn die Preise steigen und die Kaufkraft des Geldes sinkt. Durch einen Anstieg der Zinsen wird die Aufnahme von Krediten teurer. Dadurch sind die Menschen weniger bereit, Geld von der Bank in Form eines Kredites aufzunehmen bzw. Schulden zu machen, was wiederum zur Folge hat, dass weniger Geld in Umlauf kommt.
Vergleich zwischen Österreich und anderen Europäischen Ländern
Im Dezember des Jahres 2017 lag die durchschnittliche Inflationsrate innerhalb der EU bei rund 1,8%. Hierbei lag Österreich mit einer Rate von 2,4% sehr hoch. Zum Vergleich: Zypern hatte 2017 nur eine Inflationsrate von 0,2%.
Grund hierfür waren die Berechnungen der Statistik Austria, die wie bereits erwähnt die Bewertung der Warenkörbe und die Berechnung der Inflationsrate in Österreich übernimmt, etwa die steigenden Diesel- und Benzinpreise, sowie auch die Preissteigerung in den Bereichen Energie, Wohnen, Wasser und Nahrungs- bzw. Lebensmitteln. Aber auch in Österreich erlebte die Inflation im Laufe der letzten 20 Jahren durchaus sehr große Schwankungen – mit anderen Worten ist die Inflationsrate in Österreich nicht immer hoch.
Was versteht man unter der „gefühlten Inflation“?
Individuell wird die Inflation oftmals ganz anders von den Bürgern wahrgenommen, als diese den realen Zahlen entspricht. So macht sich bei den Menschen oft das Gefühl breit, dass alles zu einem Zeitpunkt überproportional teurer wird. Ist dies der Fall, ist oftmals von der sogenannten gefühlten Inflation die Rede. Diese tritt vor allem deswegen auf, weil im Zuge der Inflationsberechnung nicht nur Güter und Waren des täglichen Lebens, sondern auch langlebige Güter mit in die Berechnung einfließen.
Aber gerade bei Gütern des täglichen Lebens spüren die Menschen Preisänderungen stark – etwa bei Lebensmitteln. Bei langlebigen Gütern, Autos und Möbeln werden Preiserhöhungen nicht so stark wahrgenommen. Daher kann es sein, dass eben dieses Gefühl der plötzlichen Verteuerung auftritt.
Zukunftsprognosen
Man kann aber nicht nur über die Vergangenheit anhand der Daten etwas über die Inflation und ihre vergangene Entwicklung sagen, es gibt durchaus auch Prognosen für die zukünftige Inflationsentwicklung. Institute, Gremien und Banken geben diese Prognosen ab.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass es sich hierbei um nichts anderes als Prognosen handelt – man kann also nicht davon ausgehen, dass die vorhergesagten Werte überhaupt oder in dem Ausmaß eintreffen. Dies hängt nämlich, wie bereits aus den vorhergehenden Informationen klar geworden ist, von vielen verschiedenen, oft nicht beeinflussbaren Aspekten ab.
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