Hypothek zur Finanzierung in Österreich

Zunächst soll einmal geklärt werden, was eine Hypothek genau ist. Dabei handelt es sich um ein Grundpfandrecht. Nehmen wir zunächst an eine Person besitzt eine Immobilie. Vereinbart man eine Hypothek, so legt man gewisse Rechte an diesem Objekt ab, wodurch man in der Regel eine Gegenleistung, die oftmals in Form von Geld ist, erwartet. So kommen Hypotheken häufig im Zusammenhang mit Kreditvergaben vor. Diese Form ist vor allem bei Banken eine sehr beliebte Sicherheit. Man bietet einerseits als Kreditnehmer eine hohe Sicherheit und bekommt dadurch günstigere Konditionen im Zuge der Kreditvergabe, andererseits weiß sich die Bank ebenso in Sicherheit, falls man den Kredit aus irgendeinem Grund nicht mehr tilgen kann. Ein Objekt alleine als Sicherheit zu bieten, sagt noch nichts darüber aus, wie lukrativ die Konditionen des Kredits sind, hier spielt auch der Wert des Objekts eine tragende Rolle.

Man stellt also im Zuge einer Finanzierung einer Immobilie sein Objekt in Pfand für den Fall, dass man nicht in der Lage sein sollte, die monatlichen Raten des Darlehens begleichen zu können. Diese Pfandbestellung wird im weiteren Verlauf im Grundbuch eingetragen. Man muss darauf achten, dass im Grundbuch die Hypothek mit dem genauen Wert eingetragen wird. Diese wird im Grundbuch auf dem sogenannten C-Blatt vermerkt. Hier entscheidet die Reihenfolge, in der die Lasten eingetragen sind, im Falle der Zahlungsunfähigkeit. Ist die Hypothek der Bank also im zweiten Rang eingetragen, so bekommt diese im Falle einer Zwangsversteigerung wegen Insolvenz nur dann etwas, sofern aus dem Verkaufserlös der erste Rang befriedigt wurde und noch etwas an Geld da ist. Daher fordern manche Kreditinstitute, dass die Hypothek im ersten Rang eingetragen wird.

Information

In Österreich gelten seit Juli 2022 strengere Regeln für die Vergabe für den Wohn- oder Immobilienkredit. Kreditnehmer müssen bei Abschluss des Kreditvertrages mindestens 20 Prozent Eigenkapital vorweisen. Die Kreditrate darf 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens nicht überschreiten. Die maximale Kreditlaufzeit wurde auf 35 Jahre begrenzt.

Der Hypothekarkredit

Hypothekarkrediten haben meist eine lange Laufzeit von 15 bis 30 Jahren. Sie zeichnen sich des Weiteren durch eine im Normalfall günstigere Verzinsung als herkömmliche Kredite aus. Aber es entstehen im Zusammenhang mit der Vertragsunterzeichnung weitere Kosten für den Kreditnehmer, nicht zuletzt für die Beglaubigung beim Notar, aber auch für die Grundbuchseintragung an sich. Daher ist dieser nur bei einer langen Laufzeit kostengünstiger anzusehen.

Wann und wo wird eine Hypothek benötigt bzw. verwendet?

Warum Leute eine Hypothek aufnehmen, ist auch leicht erklärt. Wenn man etwa eine Renovierung vornehmen will oder man ausstehende Forderungen hat, so muss man diesen Betrag begleichen können. Danach muss man den Gläubiger befriedigen, schließlich steht es im eigenen Interesse, wieder als Eigentümer im Grundbuch eingetragen zu werden. Hat man die komplette Schuld getilgt, so kann man mittels einer löschfähigen Quittung wieder als Eigentümer im Grundbuch auftauchen.

Weitere Informationen rund um das Thema Hypothek:

Bietet man eine Hypothek als Sicherheit, so wird eine Umschreibung im Grundbuch vorgenommen. Das Objekt wird somit auf das Kreditinstitut überschrieben. Nun kann der Fall eintreten, dass man als Kreditnehmer nicht in der Lage ist, seine monatlichen Rate zu begleichen. Die Bank hat folglich das Recht, die ausstehenden Forderungen einzuholen. Da beispielsweise eine Immobilie als Sicherheit angegeben wurde, kann es in letzter Konsequent dazu führen, dass eine Zwangsversteigerung für die Immobilie vorgenommen wird, sodass die Forderungen der Gläubiger befriedigt werden.

Für viele Menschen ist unklar, was nach vollständiger Tilgung eines Darlehens oder Kredits passiert. Man steht als Kreditnehmer in der Pflicht die offenen Forderungen zu begleichen. Ist das Darlehen oder der Kredit erst einmal zurückgezahlt, so erlischt auch die Hypothek.

Will man eine Hypothek aufnehmen, so sollte man sich zunächst nach einem Berater oder Ansprechpartner, dem man vertrauen kann, umsehen. Dieser kann nämlich in weiteren Verlauf dafür sorgen, dass man attraktive Konditionen und Zinsen bekommt. Selbst hier ist ein Vergleich unterschiedlicher Anbieter und deren Angebote sehr wichtig. Die Konditionen hängen aber nicht nur vom richtigen Berater ab, so spielen anderen Faktoren, wie etwa wie hoch die Hypothek ausfallen soll, wie gut die eigene Bonität ist oder der eigentliche Wert der Immobilie, eine Rolle. Daher sollte man sich darum kümmern, dass das Objekt auf den Marktwert geschätzt wird. So entscheidet sich, wie viel Geld man überhaupt in Form eines Kredits oder eines Darlehens aufnehmen kann.

Beratung durch die Bank

Beim Beratungsgespräch selbst sollte man schauen, dass man alle Unterlagen, die die Bank benötigt, dabeihat. Diese sind in der Regel ein aktueller Grundbuchsauszug, einen Ausweis und einen Meldezettel, sowie einen Nachweis über das eigene Einkommen. Je nachdem, welchen Verwendungszweck man mit der Aufnahme einer Hypothek bewirken will, kann es sein, dass die Bank noch andere Unterlagen fordert. Wichtig ist es darauf zu achten, dass man eine solche Anfrage anonym macht, sofern möglich, damit diese Informationen nicht gespeichert werden und bundesweit abrufbar sind.

Weiters müssen auch andere Kosten, die entstehen können, berücksichtigt werden. So kann es sein, dass Bearbeitungsgebühren anfallen. Diese werden in der Regel separat aufgelistet. Außerdem kann es sein, dass eine Änderung im Grundbuch Kosten verursacht. Derzeit beläuft sich dieser Aufwand auf etwa 1,2% des Hypothekenwerts.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 12.07.2022, 15:49 Uhr