Was ist ein Hypothekarkredit
Bei einem Hypothekarkredit (Hypothek) handelt es sich um eine Absicherung des Kredits mithilfe der Eintragung in das Grundbuch. Es eignet sich hervorragend für eine Finanzierung, Kauf oder Bau eines Objekts. Des Weiteren liegen die Laufzeiten meist zwischen 20 und 30 Jahren. Außerdem sind verschiedene Kreditvarianten möglich. Eine Hypothek ist da, um eine Forderung zu sichern. Dabei werden oft Grundstücke belastet. So bekommt der Gläubiger das Recht auf das Grundstück, falls der Schuldner die Forderung nicht begleichen kann.
Darlehen mit einem Grundpfandrecht werden in Österreich auch als Hypothekar Kredit bezeichnet. Dabei wird ein Großteil aller Immobilien von dieser Art von Kredit finanziert. Da die Eintragung des Kredits in das Grundbuch kommt, müssen Informationen wie Gläubiger, Zinssatz und Forderungsbetrag angegeben werden. Sobald die Forderung beglichen wurde, erlischt die Hypothek wieder.
In Österreich gelten seit Juli 2022 strengere Regeln für die Vergabe für den Wohn- oder Immobilienkredit. Kreditnehmer müssen bei Abschluss des Kreditvertrages mindestens 20 Prozent Eigenkapital vorweisen. Die Kreditrate darf 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens nicht überschreiten. Die maximale Kreditlaufzeit wurde auf 35 Jahre begrenzt.
Vor- und Nachteile einer Hypothek
Ein Hypothekarkredit bringt einige Vor- aber auch Nachteile mit sich. Im Folgenden ein kleiner Überblick.
Vorteile:
- mithilfe des Kredits lassen sich bessere Zinssätze aufgrund der hohen Sicherheit erzielen
- die Laufzeiten liegen meist zwischen 20 und 30 Jahren
- getilgt werden kann der Betrag monatlich oder vierteljährlich
- oft ist eine Sondertilgung möglich
Nachteile:
- Entstehung von Gerichts- und Notar kosten für die Eintragung
- fixe Zinsen sind nur über einen bestimmten Zeitraum möglich
Varianten des Hypothekarkredits
Die Varianten bei einem Hypothekarkredit sind recht vielseitig. Besonders beliebt bei Banken sind folgende drei Varianten:
Festhypothek:
Bei einer Festhypothek liegt die Laufzeit des Darlehens zwischen einem und zehn Jahren. Ein besonderes Merkmal ist der fixe Zinssatz. Während der gesamten Zeit bleiben die Zinsen stets gleich. Die Gefahr auf Änderung der Kreditkosten kann somit ausgeschlossen werden. Aufgrund des geringen Risikos gilt die Festhypothek als äußerst risikoarm. Wer den Vertrag während der Laufzeit kündigen möchte, muss mit einer Strafzahlung rechnen.
Variable Hypothek:
Bei der zweiten Methode, der variablen Hypothek, profitieren insbesondere Darlehensnehmer von niedrigeren Zinsen. Allerdings ist das Risiko deutlich höher als bei einer Festhypothek. Die Zinsen für den Kredit orientieren sich an der aktuellen Marktentwicklung und können je nach Lage sinken oder steigen. Unter anderem besteht die Möglichkeit einen sogenannten Zins-Cap hinzuzukaufen. Er deckelt die Zinsen ab einem bestimmten Prozentsatz.
Libor-Hypothek:
Die letzte Methode ist die Libor-Hypothek. Sie bewegt sich im Zwischenraum der variablen und festen Hypothek. Im Prinzip ist es eine Mischform aus den bereits genannten Methoden und erstreckt sich auf einen Zeitraum von drei bis sechs Jahren. Hier ist der Zinssatz kurzfristig an die Entwicklung gebunden. Der Wert des Zinses setzt sich aus dem Libor-Wert und dem festen Zuschlag zusammen. Der Zuschlag wird auch häufig unter Marge verstanden und fällt von Bank zu Bank unterschiedlich aus.
Welche Art von Hypothekarkredit gewählt wird, hängt letztendlich von der persönlichen Lage ab. Sicherheit spielt bei vielen eine wichtige Rolle. Zuvor galten Libor- Hypotheken als besonders attraktiv und günstig. Mittlerweile sind die Werte um einige Prozentpunkte angestiegen. Darlehensnehmer sollten auf Änderungen der Zinssätze so schnell wie möglich reagieren, damit sie ihre Schulden in kurzer Zeit zurückzahlen können.
Ein Libor-Darlehen oder variable Hypothek eignet sich für Personen, die hohe Mittelzuflüsse während der Laufzeit erwarten können. Ansonsten sollte die Wahl auf eine Festhypothek fallen. Zwar kann mit Laufe der Zeit die Zinsbelastung steigen, dennoch werden Risiken vermieden.
Wie lässt sich ein günstiger Hypothekarkredit finden?
Um einen günstigen Kredit zu finden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Der gängigste Weg ist der Gang zur Hausbank. Zudem gibt es noch ungebundene Kreditberater. Berater haben den entscheidenden Vorteil, dass sie das passende Angebot herausfiltern können, da sie an nichts gebunden sind. Nebenbei besitzt er einiges an Erfahrung und Know-how und weiß worauf es ankommt.
Mithilfe von Kontakten und Expertenwissen findet er schnell den passenden Kredit. Die Hausbank hingegen kann nur ihr eigenes Produkt anbieten. Im Internet gibt es viele Vergleichs-Plattformen, die einen guten Überblick vermitteln.
Tipps und Tricks für ein besseres Kreditgespräch
Während des Gesprächs sollten alle Fragen gestellt werden, die für einen relevant sind. Um gute Konditionen zu erhalten, ist ein guter Eindruck das A und O. Passende und überzeugende Argumente können zu besseren Konditionen verhelfen. Diese sollten bereits vor dem Gespräch intensiv vorbereitet werden. Beim Gespräch können folgende Punkte eine Rolle spielen:
- Ausreichend Eigenkapital: Wer über 20 Prozent an Eigenkapital verfügt, kann auf bessere Konditionen hoffen. Letztendlich verringert sich das Risiko für den Kreditgeber.
- Weitere Sicherheiten: Extra Geld auf dem Bankkonto oder eine Lebensversicherung zeigen dem Kreditgeber, dass ausreichend Sicherheit gegeben ist.
- Gegenangebot: Um bessere Konditionen zu erhalten, kann der Bank ein Vorschlag gemacht werden. Beispielsweise die Verlegung des Wertpapier kontos auf das des Anbieters.
Sobald die Entscheidung getroffen wurde geht es an den Abschluss. Dieser beinhaltet Punkte wie Adresse, Name, Laufzeit, Art des Darlehens, Gebühren, Konditionen und weiteren Punkten.
Zusammenfassung
Ein Hypothekarkredit eignet sich für die Absicherung eines Kredits. Eingetragen wird er in das Grundbuch, um die Sicherheit des Kreditgebers zu gewährleisten. Der Kredit hat sich für einen Zeitraum zwischen 20 und 30 Jahren bewährt und bietet unterschiedliche Kreditvarianten an. Durchsetzen konnten sich die Festhypothek, variable Hypothek und die Libor-Hypothek.
Letztendlich entscheidet die persönliche Situation über die richtige Kreditvariante. Aufgrund der langen Laufzeiten hat der Kreditnehmer seine Kosten stets im Griff. Wegen der hohen Sicherheit sind günstigere Zinssätze als sonst möglich. Abhängig von der Bank sind Sondertilgungen möglich.
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