Kurzer Überblick zum Fixzinskredit:

  • Ein Fixzinskredit bezeichnet einen Kredit mit fixen Zinsen, was bedeutet, dass sich der Zinssatz über eine bestimmte Laufzeit nicht verändert und somit die Höhe der Raten gleich bleibt.
  • Einem Fixzinskredit steht der Kredit mit variablem Zinssatz gegenüber. Bei variablen Zinsen werden diese von Beginn an oder nach einer gewissen Laufzeit an den geltenden Euribor geknüpft. Diese können also höher oder niedriger ausfallen, als bei fixen Zinsen.
  • Im Grunde bieten alle Kreditgeber (Banken) Finanzierungen mit fixen Zinssätzen an. Man kann in der Regel zwischen einem variablen und einem fixen Zinssatz wählen.

Daher kann man das Zinsänderungsrisiko umgehen und weiß von Beginn an, welche Kosten im Zuge der Zinsen auf einen zukommen. Dies kann sehr hilfreich sein. Gerade bei Finanzierung von größeren Anschaffungen, wie etwa Immobilien, kann der Fixzinskredit durchaus attraktiv sein.

Information

KIM-Verordung

Die im Juli 2022 eingeführte KIM-Verordnung mit strengeren Regeln für die Vergabe für den Wohn- oder Immobilienkredit, wird ab Juli 2025 wieder entfallen. Kreditnehmer müssen auf Basis der Verordnung bei Abschluss des Kreditvertrages mindestens 20 Prozent Eigenkapital vorweisen. Die Kreditrate darf 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens nicht überschreiten. Die maximale Kreditlaufzeit wurde auf 35 Jahre begrenzt. Das wird ab 01. Juli 2025 nicht mehr gelten.

Informationen rund um den Fixzinskredit

Je nach Risikoeinstellung und dem gebotenen Zinssatz empfiehlt es sich, entweder einen Kredit mit fixer oder einen mit variabler Verzinsung aufzunehmen. Bei einem variabel verzinsten Kredit orientiert sich der Zinssatz an einem Leitzinssatz und am aktuellen Marktzinsumfeld. Daher kann es sein, dass dieser einmal niedriger ist, dann wiederum höher.

Grundsätzlich ist die Verzinsung bei einem variabel verzinsten Kredit geringer als bei einem Fixzinskredit. Hier sind die Zinsen von Anfang an festgeschrieben – es gibt keinerlei Schwankungen, die mitunter mit einem Risiko verbunden sein können. Daher erlebt man eine Risikoentlastung, was sich wiederum in den höheren Zinsen wiederspiegelt. Aktuell ist es ziemlich günstig einen variabel verzinsten Kredit zu bekommen, da in den letzten Jahren die Leitzinssätze, wie etwa der 3-Monats-EURIBOR von 7% im Jahre 1995 auf unter 0% im Jahr 2018 gesunken ist. Daher hat man die Möglichkeit, jetzt und wahrscheinlich noch in Zukunft von sehr niedrigen Zinsen zu profitieren.

Laufzeit

Grundsätzlich betragen die Laufzeiten eines Fixzinskredits drei, fünf, zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren. Es kann aber nach Absprache mit der Bank auch ein Kredit über eine noch längere Laufzeit abgeschlossen werden.

Vorteile und Nachteile des Fixzinskredits

Zu den Vorteilen eines Fixzinskredits kann man zählen, dass das Zinsrisiko durch einen fixen Zinssatz minimiert wird. Andererseits kann man die Rate schon vorhersehen, da sie zu Beginn bereits festgeschrieben ist. Nachteile, die im Zusammenhang mit einem Fixzinskredit zu nennen sind, wären etwa, dass man mehr Kosten tragen muss, wenn im Vergleich die Zinsen bei einem variabel verzinsten Kredit niedrig werden oder bleiben. Außerdem gibt es oftmals Einschränkungen bezogen Sondertilgung.

Mischung von Krediten mit fixen und variablen Zinsen

Es gibt auch die Möglichkeit eine Zwischenvariabel zwischen fixen und variablen Zinssätzen anzunehmen. Dies wird auch Mischfinanzierung genannt. Bei dieser werden sowohl Fixzinskredit, als auch variabel verzinster Kredit miteinander kombiniert. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass das Zinsrisiko gestreut wird. Im Folgenden ein kurzes Beispiel, welches diese Methodik, aber gleichzeitig auch diese der Fixzins Kredite veranschaulichen soll.

  • Ausschließlich variabel verzinster Kredit: Gehen wir von einer Kreditsumme von 10.000 Euro aus. Die Laufzeit sei 10 Jahre. Gibt es keine Zinssteigerung während dieser Laufzeit und der Zinssatz ist 1%, so hat man gesamte Zinskosten von 1.000 Euro. Beträgt der Zinssatz die ersten fünf Jahre jedoch 1%, die zweiten fünf Jahre hingegen 3% auf Grund des Zinsumfeldes, so liegt eine Zinsgesamtbelastung von 2.000 Euro vor.
  • Ausschließlich fix verzinster Kredit: Bei einem Fixzinskredit ist der Zinssatz festgeschrieben und beträgt, egal wie sich das Marktumfeld ändert, immer dasselbe. Nehmen wir an, der Zinssatz sei 1,5%, so hat man eine Zinsbelastung von 1.500 Euro in 10 Jahren.
  • Mischform (50% fix und 50% variabel verzinst): Hier werden 5.000 Euro zu einem fixen und weitere 5.000 Euro zu einem variablen Zinssatz aufgenommen. Der fixe Zinssatz verändert sich nicht, der variable kann hingegen steigen oder fallen. Daher kommt es zu einer Risikostreuung.

Andere Kombinationsmöglichkeiten

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass wenn man eine Wohnbauförderung bewilligt bekommen hat, dass man diese mit einem Fixzinskredit kombiniert. Man bekommt in dem Falle ein günstiges Landesdarlehen und außerdem einen fixen Zinssatz, der keine Überraschungen mit sich bringen kann.

Fixzinskredite zur Baufinanzierung

Gerade eben im Zuge einer Baufinanzierung bedarf es einiger Überlegungen bezogen auf die richtige Variante der Finanzierung. Spezialisten und seriöse Berater können einen diesbezüglich ausreichend beraten, damit man Kosten spart und so wenig Risiko wie nur möglich eingeht. Es ist nämlich hier nicht nur wichtig, einen günstigen Zinssatz zu bekommen – was natürlich attraktiv ist – sondern auch um andere Konditionen, beispielsweise ob es möglich ist, Sondertilgungen leisten zu können, etc. In jedem Falle sollte man vor Abschluss einer Finanzierung ausreichend viele Angebote einholen. Es gibt auf dem Markt genügend Anbieter, jeder hat eigene Produkte mit verschiedenen Konditionen.

Ein Vergleich dieser kann zwar viel Zeit kosten, aber im Endeffekt kann man sich dadurch das am besten zu einem passenden Produkt auswählen und so auch Kosten sparen. Denn auch bei Fixzinskrediten, wo der Zinssatz von Anfang an klar ist, gibt es unzählig viele Unterschiede und ein großes Sparpotenzial. So sollte man sich Informationen einholen und wenn man die Auswahl eingeengt hat, Berater der jeweiligen Anbieter aufsuchen und offene Fragen klären. Man kann außerdem versuchen, über die Konditionen zu verhandeln, um noch bessere Gegebenheiten für sich selbst herauszuholen. Banken haben grundsätzlich die Möglichkeit eines Spielraums im Sinne der Gestaltung eines Kredits. Ein guter Berater kann dadurch maßgeschneiderte Angebote berechnen und somit die besten Konditionen für einen aus einem Produkt herausholen.

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Häufige Fragen und Antworten

Wie lange bekommt man fixe Zinsen?

Die Laufzeit eines Fixzinskredits kann unterschiedlich lange ausfallen. In der Regel wird bei Krediten die Laufzeit mit fixen Zinsen auf zehn bis fünfzehn Jahre begrenzt. Danach werden variable Zinsen angewandt.

Wo erhält man einen Fixzinskredit?

Grundsätzlich bietet jede Bank oder jeder Kreditgeber fixe Zinsen an. Diese sind oftmals höher, als aktuelle variable Zinsen, geben jedoch Sicherheit bei der Höhe der Raten über einen bestimmten Zeitraum.

Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 09.12.2024, 10:14 Uhr