Kapitalanlage in Österreich

Welche Ziele werden im Zuge einer Kapitalanlage verfolgt?

Das Ziel ist es, dass sich das Geld im Zuge der vertraglichen Laufzeit vermehrt oder dies zumindest bezogen auf den Wert stabil bleibt. Ganz allgemein kann man vermerken, dass folgende Ziele bei einer Kapitalanlage verfolgt werden:

Rendite:

Es ist wünschenswert, dass die Kapitalanlage eine möglichst hohe Rendite bietet, sodass man einen möglichst hohen Ertrag erwirtschaften kann.

Liquidität:

Wie bereits erwähnt sollte die Dauer der Kapitalanlage so gewählt werden, dass sie dann endet, wenn man eine Investition, die geplant ist, getätigt werden soll.

Sicherheit:

In Punkto Sicherheit soll die Kapitalanlage so sicher wie nur möglich sein, das Verlustrisiko soll daher so gering wie nur möglich sein.

Was ist das „magische Dreieck“?

Das magische Dreieck bezeichnet die Abhängigkeit von Rendite, Liquidität und Sicherheit zueinander. So ist es der Fall, dass man nie eine Kapitalanlage finden wird, bei der alle diese drei Ziele optimal erfüllt sind. In der Regel arbeiten diese Ziele nämlich gegeneinander. Man muss sich als Anleger also für ein oder maximal zwei Ziele entscheiden, die erfüllt werden sollen. Die Aussicht auf eine gute Rendite geht mit einem erhöhten Risiko einher. Will man also mehr Sicherheit, dann wird das Renditeversprechen nicht so hoch sein, als wenn ein höheres Risiko vorliegt. Auch hängt die Laufzeit mit der Rendite zusammen.

Je kürzer die Laufzeit ausfällt, desto geringer wird die Rendite sein. Man muss also Entscheidungen treffen und mitunter Abstriche machen. Ein direkter Konflikt besteht nur nicht zwischen den Punkten Sicherheit und Liquidität. So können sichere Kapitalanlagen gleichzeitig auch eine hohe Liquidität aufweisen. Dies wäre bei Tagesgeld beispielsweise der Fall.

Arten der Kapitalanlage:

Man kann je nach Ziel, welches man verfolgt, die verschiedenen Möglichkeiten einer Kapitalanlage einordnen. So unterscheidet man grundsätzlich zwischen renditestarken Anlagen (Aktien, Aktienfonds, Gold, etc.), liquiden Anlagen (Tagesgeld, Festgeld, Bundeswertpapiere als Tagesanleihe) und sicheren Anlagen (Festgeld, Bausparen, Sparbuch, etc.). Es gibt neben diesem drei Grundarten von Kapitalanlagen auch zahlreiche Mischformen, die jedoch auf Grund der Komplexität nicht weiter behandelt werden. Im Folgenden werden die verschiedenen Arten von Kapitalanlagen kurz angeschnitten und erläutert. Besonders wird auf das magische Dreieck Bezug genommen, also auf die Punkte Sicherheit, Liquidität und Rendite.

Kapitalanlage in Form von Tagesgeld:

Dabei handelt es sich um ein Konto bei beispielsweise einer Bank. Man kann jederzeit Ein- und Auszahlungen durchführen. Hierfür benötigt man in der Regel ein Girokonto als sogenanntes Referenzkonto. Das sich darauf befindende Geld wird tagesgenau verzinst. Es bietet einerseits hohe Sicherheit und eine hohe Liquidität, die Rendite ist jedoch entsprechend gering.

Kapitalanlage in Form von Festgeld:

Hier legt man einen Geldbetrag für einen bestimmten Zeitraum, der festgelegt wird, an. Der Zinssatz ist hierbei auch fest vereinbart. Nach Ablauf der Zeit erhält man sein Geld plus Zinsen zurück. Die Sicherheit dieser Kapitalanlage ist auch hoch, die Rendite hingegen nur gering bis mittel. Die Liquidität ist gering bis hoch – dies hängt von der Laufzeit ab.

Kapitalanlage in Form eines Sparplans:

Wählt man diesen Weg als Kapitalanlage, so zahlt man regelmäßig einen vorab vereinbarten Betrag auf das Sparkonto ein. Bei einem Bausparvertrag hat man die Möglichkeit, ein Bauspardarlehen nach Ende der Laufzeit zu besonders günstigen Konditionen aufzunehmen. Auch diese Kapitalanlage bietet hohe Sicherheit, die Rendite ist mittel bis hoch und die Liquidität ist je nach Laufzeit zwischen gering bis mittel einzustufen.

Kapitalanlage in Form von Aktien:

Diese Kapitalanlage bietet nur eine geringe Sicherheit, die Liquidität ist hingegen hoch und die Renditemöglichkeiten können je nach Kursänderung der gekauften Aktien gering bis hoch sein.

Kapitalanlage in Form von Sparbüchern:

Die klassischen Sparbücher werden von Banken angeboten. Man kann hier Ein- und Auszahlungen jederzeit tätigen, wodurch die Liquidität hoch ist. Die Verzinsung des Sparbuchs orientiert sich an den aktuellen Marktzinsen, wodurch die Rendite – gerade bei dem jetzigen Zinsumfeld – gering ist. Die Sicherheit hingegen ist auch als hoch einzustufen.

Kapitalanlage in Form von Gold:

Damit kann man im Grunde nicht viel falsch machen, da Gold immer einen gewissen Wert haben wird. Die Sicherheit ist als mittel einzustufen, da es zu Kursschwankungen kommen kann, die Rendite ist ebenso mittel einzustufen, wohingegen die Liquidität hoch ist.

Kapitalanlage in Form von Immobilien:

Dies ist eine mittlerweile sehr verbreitete Art der Kapitalanlage. Die Sicherheit ist als mittel bis hoch einzustufen, da die Immobilienpreise sich in den vergangenen Jahren grundsätzlich immer nach oben bewegen. Die Rendite ist mittel zu klassifizieren. Gering ist aber die Liquidität, da man eine Wohnung oder ein Haus erstmal verkaufen muss, um Geld zu bekommen.

Wie findet man die zu einem am besten passenden Kapitalanlage?

Es ist ziemlich schwierig, heutzutage die zu einem am besten passende oder die beste Kapitalanlage zu finden. Sie soll eine gewisse Sicherheit bieten und dennoch eine möglichst hohe Rendite abwerfen. Dazu kommt das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld, welches die Anlage des Kapital in einer verzinsten Geldanlage noch unattraktiver macht.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 31.03.2024, 21:31 Uhr