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Die brandaktuellen Entwicklungen bei der Europäischen Zentralbank lassen bei den Besitzern von Sparbüchern nichts Gutes erahnen. Außerdem stehen die Auswirkungen der inflationären Geldentwertungen immer wieder zur Debatte.

Total Return Fonds als Geldanlage

Der Total Return Fonds ist eine jüngere Variante unter der Rubrik Investmentfonds. Die Absicht ist, unabhängig von den Geschehnissen des Marktes, einen guten Gewinn zu erzielen. Im Gegensatz zu den Hedge Fonds ist dabei das Risiko meistens sehr eingeschränkt. Die Herangehensweise zeigt sich vielgestaltig. Viele Manager streuen das Kapital in breitgefächerte Anlageklassen. Dazu gehören Anleihen, Aktien, Pfandbriefe, und auch Derivate oder Währungen kommen in Betracht. Daneben spielen Rohstoffe und Edelmetalle eine Rolle.

Nach dem Erscheinen der EU-Richtlinie Ucits III lassen sich Total Return Fonds beweglicher und freier gestalten. Den Schwankungen auf den Handelsplätzen kann deshalb viel flexibler begegnet werden. Das heißt, bei guter Börsenentwicklung kann das Kapital verstärkt in Aktien oder High Yield Anleihen fließen, während bei verschlechterten Handelsbedingungen der Geldeinsatz allmählich in konservativere Kapitalanlagen umgestellt wird. Kurzfristige Einbußen lassen sich allerdings niemals völlig vermeiden,

Als Vorläufer dieser Kategorie gelten die bekannten Renten-, Garantie- oder Mischfonds. Total Return Fonds treten des Öfteren unter den Synonymen Absolute Return Fonds oder Superfonds in Erscheinung. Teilweise können sie eine Ähnlichkeit mit den Hedgefonds aufzeigen. Je nach der taktischen Herangehensweise können sie sich ähnlich aufbauen. Dem entgegen gibt es einige Gesellschaften, deren Manager diese Anlageform als Wertsicherung betrachten und ausschließlich das eingesetzte Geld der Investoren erhalten wollen.

Unterschiedliche Methoden

Der Total Return offenbart die Gesamt Rendite einer Anlage und beinhaltet ebenso die ausgezahlten Zinsen sowie die abgeführten Steuern. Normalerweise wird dieser im Zeitraum eines Jahres berechnet. Er kann aber auch erst nach einer längeren Zeitspanne, etwa nach 10 Jahren, erfasst werden. Grundsätzlich streben die Absolute Return Fonds einen guten Gewinn an, während das Resultat der Total Return Fonds eher offen ist.

Der Total Return (TR) stellt eine Kennzahl des Gewinnes dar, die sich aus der Netto-Cash-Flow-Rendite und den Wertänderungen zusammensetzt. Mit dieser Methode können sowohl die Gewinne für einzelne Investments als auch für ganze Portfolios berechnet werden.

Stets soll eine unabhängige Rendite erwirtschaftet werden. Ausgerichtet ist sie auf die Wertentwicklung des jeweiligen Typs. Vergleichsindexe müssen nicht überboten werden. Ausschlaggebend ist einzig, dass besser abgeschnitten wird als der Index.

Es obliegt dem Können der Fondsmanager, die Wertentwicklungen auf den Handelsplätzen folgerichtig einzuschätzen und gegebenenfalls schnell mit einem Wechsel der Anlageklassen darauf zu reagieren. Verlustreiche Episoden sollen dabei möglichst vermieden werden. Sodass trotz aller Turbulenzen am Marktgeschehen langfristig Guthaben erwirtschaftet wird.

Total Return Fonds laut Experten nicht für jeden Anleger geeignet

Man sollte sich von den derzeitigen hohen Kursen an den Aktien- und Anlagemärkten nicht täuschen lassen, weil die Anzeichen einer Erholung der Weltwirtschaft momentan noch zu schwach sind. Man weiß um die Handelskriege, die der US-Präsident zurzeit im Blick hat.

Wenn Kleinanlegern oder größeren Organisationen die Sicherheit einer Anlage wichtiger ist als der maximale Gewinn, dann sind sie bei dieser Variante richtig eingestellt. Oft sehen sie Total Return Fonds als notwendig an, auch im Blick auf die negative Zinspolitik der EZB und anderer Länder. In den letzten zehn Jahren konnten die Kapitalanleger immerhin eine durchschnittliche Ausbeute von 1,6 Prozent bis um die 6,6 Prozent erzielen. Letzteres ist exemplarisch dem "Helios AR Superfonds" gelungen.

Je mehr finanzkräftige Emittenten oder Euro-Papiere im Fonds sind, desto höher wird die Sicherheit eingestuft. Es kommt auf den Mix an. Für die Anleger gibt es zwar keine Gewähr, dass diese lukrativen Zielvorgaben dauernd erreicht werden. Sicher ist einzig der überlegte und vorsichtige Umgang mit den anvertrauten monetären Rücklagen. Das zu wissen ist für viele wichtig.

Ungeeignet für schnelle Gewinne

Diese Anlageform ist für wagemutige und gewinnorientierte Kapitalanleger eher ungeeignet. Für diese finanziell oft gut ausgerüsteten Charaktere gibt es andere Arten von Investmentfonds als der Total Return Fonds.

Weiterhin kritisieren viele die schwierigen, schwer verständlichen und dermaßen unterschiedlichen Herangehensweisen. Jeder Anbieter versteht etwas anderes unter dem Total Return Fonds. Es gibt Superfonds, die ausschließlich auf Aktien oder Anlagen setzen. Manche arbeiten gar mit Derivaten oder setzen auf sinkende Kurse.

Vorab einen Überblick über das Geschehen zu bekommen, das ist für die Interessenten tatsächlich schwierig. In dieser Situation sind seriöse Internetportale oder Fachbeiträge in den Wirtschaftsmagazinen hilfreich. Natürlich stehen auch fachkundige Bankmitarbeiter vor Ort oder andere Experten beratend zur Seite. Ferner sind auch bei dieser Sorte von Fonds die Aufwendungen für organisatorische Finanzgeber geringer als bei den Privatanlegern.

Absolute Return Fonds werden immer wichtiger, das zeigt auch der steigende Jahresumsatz von derzeit etwa 42 Milliarden sowie das zunehmende Vermögen in dieser Gattung. Diese Superfonds können eine Wahlmöglichkeit zu den begehrten Garantiefonds bieten.

Die Verknüpfung eines minimierten Risikos mit einer zufriedenstellenden Gewinnaussicht ist bei diesen Total Return Fonds das hervorstechende Merkmal. Das ist ein Lichtblick und eine Aufforderung an alle, die wissen, dass es zukünftig schlecht um ihre Ersparnisse auf den Bankkonten bestellt sein wird und die das finanzielle Risiko, welches Börsengeschäfte mit sich bringen, bisher scheuten.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 15.09.2022, 10:36 Uhr