Finanzberatung:

Unter dieser versteht man die Anlageberatung im Sinne des Finanzwesens und auch die Beratung im Zusammenhang mit der gesamten Wirtschaft (vor allem Finanzen und Finanzierung).

Finanzberater:

Dieser Begriff ist etwas schwerer einzuordnen, da dieser gesetzlich nicht definiert ist. Darunter fallen auch Versicherungsmakler, Versicherungsagenten, Vermögensberater und Wertpapiervermittler. Leider gibt es auch viele Berater, die nicht seriös sind und auf Grund einer fehlenden Konzession oder Gewerbeberechtigung gar nicht dazu befugt sind, zu beraten.

Daher sollte man auch auf alle Fälle die Erfahrung und Gewerbeberechtigung, als auch die Erfahrung eines Beraters hinterfragen und in Erfahrung bringen. Tut man dies nicht, kann es sein, dass man einen unseriösen Berater erwischt, was mitunter viel Geld kosten kann.

Die Finanzmarktaufsicht (kurz FMA) hat auf ihrer Webseite eine Liste der konzessionierten Vermögensberater. Ferner kann man auf der Webseite des Wirtschaftsministeriums Österreich die Liste von Vermittler von Versicherungsverträgen einsehen.

Finanzberatung in Österreich

Weitere Informationen rund um das Thema Finanzberatung:

Wie erkennt man einen unseriösen Finanzberater?

Grundsätzlich kann man einen unseriösen Berater an unrealistischen Angeboten erkennen. Sollte also jemand Renditeversprechen abgeben, die für die aktuelle Zeit mit entsprechenden Zinsniveau vollkommen außer Verhältnis steht, so kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei entweder um falsche Aussagen oder um eine Anlage mit überdurchschnittlich hohem Risiko handelt.

Weiters zu beachten ist, dass viele Berater einem Bruttorenditen und Zinssätze präsentieren. Hier muss man bedenken, dass hier keinerlei An- und Verkaufsspesen und auch keine anderen laufenden Spesen, wie etwa Depotführungsgebühren und die Ertragssteuer enthalten sind. Man sollte also den Aussagen nicht blind vertrauen und gegebenenfalls nachfragen.

Verkauf über das Telefon:

Der Verkauf von Anlageprodukten über das Telefon ist in Österreich nur dann erlaubt, wenn man zuvor die Zustimmung dazu abgegeben oder man mit der Firma eine Geschäftsverbindung hat. So verstoßen all jene Firmen, die man nicht einmal kennt, und etwas verkaufen wollen, gegen das gesetzliche Verbot der Telefonwerbung.

Außerdem sind solche Produkte oft mit einem hohen Risiko verbunden oder aber sie existieren gar nicht. Es kann durchaus sein, dass solche Anrufer, die ganz diffuse Dinge versprechen, wirkliche Betrüger sind.

Ausstiegsmöglichkeiten aus einem Vertrag beachten:

Was man im Zuge der Finanzberatung auch beachten sollte, ist die Ausstiegsmöglichkeit aus einem Vertrag. Auch wenn einem der Berater mitteilt, dass es jederzeit möglich ist, einen Vertrag zu kündigen, sollte man das eher misstrauisch betrachten und im Zweifel nochmals nachfragen bzw. das Kleingedruckte lesen. Außerdem sollte man sich darüber erkundigen, ob mit einer Vertragskündigung Kosten verbunden sind und wenn ja, in welcher Höhe.

Vertragsunterzeichnung und mündliche Abmachungen:

Wenn man im Zuge der Finanzberatung gewisse Dinge mündlich ausmacht und sich diese aber nicht in dem Vertrag befinden, sollte man diese entweder vor Unterzeichnung noch ergänzen oder einen neuen Vertrag mit den ausgemachten Bedingungen fordern.

Man sollte auf alle Fälle prüfen, ob der Vertrag alle Wünsche enthält. Ist dies nicht der Fall, kann man den Finanzberater um eine schriftliche Mitteilung diesbezüglich bitten. Außerdem ist es empfehlenswert, eine dritte Person mitzunehmen. Vier Augen und Ohren sehen und hören mehr als zwei. Bei Unklarheiten sollte man diese dringend hinterfragen.

Konflikte zwischen Finanzberater und Kunden:

Es gibt in Österreich unzählige Finanzberater. Den richtigen aus der großen Masse zu finden, ist sicherlich nicht leicht. Immer wieder entstehen Konflikte. Der Finanzberater will nicht nur dafür sorgen, den Kunden ausreichend zu beraten, sondern handelt auch im Eigeninteresse – Provisionen und dergleichen warten bei jedem Abschluss eines Geschäfts auf ihn. Daher kann einem Finanzberater unterstellt werden, dass er vielleicht manchmal nicht alle Informationen an den Kunden weitergibt, die wichtig wären.

Auf der anderen Seite kann man wiederum argumentieren, dass der Kunde an sich nicht alle relevanten Informationen an den Berater gibt – weil sie nicht erfragt oder weil sie vergessen wurden. Es ist also fraglich, wem die Schuld bei einer falschen Beratung zuzuschieben ist.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 16.12.2023, 21:50 Uhr